AusschussitzungLichtblick für das Forellental

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Der Fußweg von Großhamberg zur Bushaltestelle Forellental ist bei Tag malerisch, doch im Dunkeln fühlen sich die Anwohner unsicher und wünschen Licht. Die Polizei indes sieht keine Gefahr.

Der Fußweg von Großhamberg zur Bushaltestelle Forellental ist bei Tag malerisch, doch im Dunkeln fühlen sich die Anwohner unsicher und wünschen Licht. Die Polizei indes sieht keine Gefahr.

Burscheid – Klaus Becker, Fraktionschef der SPD, lässt beim Thema Beleuchtung des Rad- und Fußwegs im Forellental nicht locker.

Unsicherer, düsterer Schulweg

Der Hauptausschuss hatte den Antrag, dort Straßenleuchten, womöglich mit Photovoltaik-Technik aufzustellen, abgelehnt. Weitgehend gab man sich mit der Einschätzung der Polizei zufrieden, die eine Ausleuchtung für nicht erforderlich hielt. Was Becker ärgerte: „Der Kreispolizeibehörde ist in ihrer Stellungnahme einfach entfallen, dass es genau an diesem Schulweg, im März 2019, zu einem Tötungsdelikt gekommen ist." Dabei sei ein 23-jähriger Mann durch einen Messerstich zu Tode gekommen.

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Die SPD sei der Meinung, dass das Thema Sicherheit des Schulwegs so wichtig sei, dass sich Burscheid nicht allein auf die Zuständigkeit des Kreises berufen dürfte, auch Kosten dürfe man nicht scheuen. Im Stadtentwicklungsausschuss war der SPD-Antrag jetzt daher wieder Thema. Und er wurde anders diskutiert als im Dezember.

1700 Euro Folgekosten im Jahr

Zu einem Beschluss kam es nicht, da die Verwaltung nun noch einmal wegen der Kosten prüfen soll. Die wurden mit 85 000 Euro angegeben. Jährlich sind laut Belkaw (Bergische Licht-, Kraft- und Wasserwerke) 1700 Euro Folgekosten für die Wartung und Energielieferung zu berechnen.

Doch es regte sich Skepsis, ob das nicht überteuert ist. Ulrike Hanke, die für das BfB im Kommunalwahlkampf als Bürgermeisterin kandidierte und nun im Stadtentwicklungsausschuss sitzt, ließ ein Angebot machen. „Der Preis aus der Vorlage ist nicht mehr gültig“, sagte sie. Mit Masten, LED, allerdings ohne Beton sei ihr ein alternativer Preis von 21 777 Euro genannt worden.

Tötungsdelikt in einer nahe gelegenen Wohnung

Die Verwaltung erklärt, dass die Stadt auch in der Vergangenheit keine nachträglichen freiwilligen Straßenbeleuchtungen in Auftrag gegeben habe. „Bei einer besonderen Gefahrenlage auf dem Rad-Fußweg wäre dies aber kein Grund, von der Errichtung einer Straßenbeleuchtung abzusehen.“ Daher sei die Stadtverwaltung dem Hinweis der SPD-Fraktion, dass es genau an diesem Schulweg, im März 2019, zu einem Tötungsdelikt gekommen sei, nachgegangen. „Die Kreispolizeibehörde konnte in dem Bereich für den März 2019 kein Tötungsdelikt recherchieren.“ Wohl gebe es eine Pressemitteilung über ein Tötungsdelikt in einer Wohnung in Leverkusen-Lützenkirchen an der Hamberger Straße. Auf dem Rad- und Gehweg sei das nicht geschehen. Die SPD schaut zudem auf die Pläne des Kreises, den Rad- und Gehweg zwischen Großhamberg und dem Forellental zu erneuern. Da biete sich eine Beleuchtung doch gerade zu an. Joachim Wirths (FDP) regte zudem an, Großhamberg mit seinem Bushaltestellen in die Gesamtbetrachtung für den Öffentlichen Personen Nahverkehr zu nehmen um schneller an den Regionalexpress zu kommen.

Signal in Richtung Kreisverwaltung

Klaus Becker appellierte an alle Fraktionen, dem Kreis ein Signal zu geben, für ein sinnvolles Projekt wie die Beleuchtung des Forellentals auch zu streiten. Horst Buttkus (CDU) warnte. „Wir öffnen dem Kreis die Türen, dass er sagt, macht ihr das doch selbst.“ Besser sei es, Druck zu machen. Dirk Runge von der Verwaltung erklärte, dass sein Amt bei der Kreisverwaltung im Rübezahlwald in der Sache immer wieder nachgehakt habe, man habe nicht so einfach aufgegeben. Nun soll noch einmal gerechnet werden, ob die Kosten für eine Beleuchtung nicht doch niedriger ausfallen können.

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