BalkantrasseRadfahrer, Fußgänger, Hundehalter – Polizei gab Tipps fürs Miteinander

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Die Polizei plädierte für ein faires Miteinander von Radfahrern und Fußgängern.

Die Polizei plädierte für ein faires Miteinander von Radfahrern und Fußgängern.

Burscheid – Das Liegerad fuhr gestern am Infostand der Polizei vorbei und auch der Skateboardfahrer. Die Balkantrasse ist bunt. Aber das birgt auch Konfliktpotenzial. Jüngst gab es wieder vermehrt Diskussionen über zu schnell fahrende Radfahrer, aber auch über Fußgänger, die nicht genug aufpassen. Regelmäßig führt die Polizei daher Informationskampagnen durch und gestern hieß es wieder „Gemeinsam auf der Trasse – aber sicher.“

Polizeihauptkommissar Reinhard Klein und seine Kollegen plädierten dafür, dass sich die Fußgänger am besten auf der linken Seite, die Radfahrer rechts bewegen. Denn wer rechts laufe und nicht mitbekomme, dass hinter ihm – womöglich geräuschloses – Fahrrad fahre, könne einen üblen Schrecken bekommen, wenn es ihn überhole. Oder er braucht nur einen unbedachten Schritt zur Seite zu machen, und stößt mit einem Radfahrer zusammen. Wenn der Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit fährt, kann er dann womöglich nicht mehr schnell genug reagieren.

Helme regelmäßig erneuern

Schnell kamen die Beamten mit den Nutzern der Trasse ins Gespräch, klärten über Verkehrsregeln auf und berieten zum Thema Fahrradhelme. Diese sollten alle fünf bis sieben Jahre neu angeschafft werden, riet die Polizei. Denn das Material ermüde und sei dann nicht mehr sicher genug. Für alle, die am Infostand ins Gespräch kamen gab es einen Kaffee, eine Banane oder beides. Und die Polizei erfuhr mehr über die Gewohnheiten der Trassennutzer.

Eine Dame joggt dort täglich von Burscheid nach Hilgen und zurück. Und auch bei den Hundebesitzern ist der ehemalige Schienenweg des Balkanexpress beliebt. Hunde sind angeleint zu führen, und nicht selten kommt es zum Streit zwischen Radfahrern und Hundehaltern. Ein Hundebesitzer riet den Beamten, die an der Montanusstraße ihren Stand mit Sitzbänken und Infotischen aufgebaut hatten, sich doch besser im Gebüsch aufzuhalten, um die Radfahrer beim Rasen auf frischer Tat zu ertappen.

Beschwerden ans Ordnungsamt

Reinhard Klein und seine Kollegen Frank Burkert und Michael Wenner appellierten an die Nutzer der Trasse, sich in solchen Fällen auch an das Burscheider Ordnungsamt zu richten. Die Stadtverwaltung sei zuständig nicht allein die Polizei. Unverständnis äußerten die Beamten, dass der Treppenaufgang vom Familienzentrum Schützeneich ganz unvermittelt auf die Trasse geführt werde. Es gebe kein Schild, dass zur Vorsicht wegen der Kinder gemahne. Regelmäßig kommt es nachmittags, wenn die Eltern ihre Kinder abholten zu brenzligen Situationen.

Weitgehend sei es tagsüber aber ruhig auf der Trasse und es komme nur selten zu Diskussionen von Passanten und Radfahrern. Das sehe am Wochenende, wenn ganze Pulks von Spaziergängern und Radfahrern unterwegs seien, allerdings wieder ganz anders aus. Dann müsse so mancher Streit geschlichtet werden.

Ihre Infokampagne, die die Polizei nun seit Jahren an mehreren neuralgischen Punkten der Balkantrasse durchführt, soll zum besseren Verständnis und zur Rücksichtnahme führen. Doch einige Probleme haben sich in den vergangene Jahren ganz von allein geklärt: Ein Quadfahrer, der verbotene Rennen fuhr, ist mittlerweile weggezogen. Und Pferde, die anfangs auf der Balkantrasse unterwegs waren, gab es laut Polizei auch schon lange nicht mehr.

Da die Trasse über weite Strecken durch Bäume oder Zäune abgeriegelt ist, könnten Fußgänger und Radfahrer nicht schnell genug ausweichen, sollte ein Pferd einmal durchgehen. Daher ist die Freizeitrasse für Pferde nicht erlaubt.

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