BurscheidCDU fordert mehr Blumen im Stadtgebiet

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Der Landesbetrieb lässt das Gras auch schon mal Wachsen.

Der Landesbetrieb lässt das Gras auch schon mal Wachsen.

Burscheid –  Einstimmig nahm der Verwaltungsrat der Technischen Werke (TWB) nun den Antrag der CDU zur Verwendung von ökologisch wertvollem Stadtgrün an. Die Verwaltung sollte Prüfen, ob und wie der Unkrautvernichter Glyphosat zum Einsatz kommt, ob dieser zwingend notwendig ist und nicht durch andere, weniger insektenvernichtende Mittel ersetzt werden kann. Auch sollten die TWB prüfen, ob sie bei der zukünftigen Anlage oder Aufarbeitung städtischer Grünflächen auf insektenfreundliche Pflanzen zurückgreifen können.

„Das Insektensterben ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Die Auswirkungen werden Mensch und Tier gleichermaßen treffen. Viele Städte arbeiten bereits mit Hochdruck mit verschiedenen Maßnahmen gegen das Insektensterben. Daher glauben wir, dass auch die Stadt Burscheid prüfen sollte, ob Maßnahmen innerhalb des Stadtgebiets auf städtischen Flächen möglich sind“, erklärte die CDU. Die TWB antworteten nun in der Sitzung des Verwaltungsrats. Bereits seit 2008 sei Glyphosat nicht mehr in der Grünpflege der Stadt im Einsatz. Es gebe aber eine Ausnahme für den Friedhof, da dort auf den Wegen das Unkraut besonders hartnäckig sei. Es werde das Spritzmittel Finalsan der Firma Neudorff eingesetzt. Dieses sei biologisch abbaubar und nicht gefährlich für Bienen. Stefan Bublies (CDU) der beim Naturschutzbund aktiv ist, bedankte sich bei der Verwaltung für die Erläuterungen, warf aber ein, dass die von der Stadt angelegten Wildblumenwiesen noch nicht optimal seien. Bürgermeister Stefan Caplan versprach, dass die TWB nacharbeiten werden. Bublies bot an, beratend zur Seite zu stehen. Das nahm die Verwaltung gerne an. Die CDU regte an, auf Pflanzen zurückzugreifen, die ökologisch wertvoll und gleichzeitig schön anzusehen seien. Sie nannte Schneeglöckchen, Krokusse, Kornblumen, Wiesensalbei, Nickendes Leimkraut, Schlehe und Weißdorn für Hecken, Akelai oder Wilde Malve.

Bublies fragte, ob der Bauhof kochendes Wasser zur Unkrautvernichtung verwende. Stefan Cserép, neuer Leiter des Bauhofs, verwies auf seine Erfahrungen in Leverkusen. Die Methode müsse viermal im Jahr angewendet werden und sei aufwendig. Die Mitarbeiter des Stadtgrüns seien mehr als ausgelastet. Vielfach gehen sie mit dem Rasenmäher über Flächen, in denen alles ins Kraut schießt. Wie Stefan Caplan betonte, werden dabei auch Flächen gemäht, die eigentlich in die Zuständigkeit des Landesbetriebs fallen. Klaus Becker, Fraktionschef der SPD, plädierte für mehr Gelassenheit. „Es muss nicht alles aussehen wie englischer Rasen. Wollen wir uns an ein bisschen Unordnung gewöhnen und unseren Enkeln eine vernünftige Umwelt überlassen.“

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