Weihnachtsbaum-Verkauf in BurscheidGriff zur Säge liegt im Trend

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Das ganze Festival mit viel Fingerspitzengefühl für Gemütlichkeit, Licht, Liebe zum Detail und verträumter Deko!

Das ganze Festival mit viel Fingerspitzengefühl für Gemütlichkeit, Licht, Liebe zum Detail und verträumter Deko!

Burscheid – Niklas Willecke hat in den vergangenen Jahren schon viel erlebt beim Weihnachtsbaumverkauf auf dem Gut Engelrath. „Da könnte ich Geschichten erzählen“, sagte er und tat es auch am Samstag beim Adventsmarkt „Ä Tännschen Please“. Die meisten Menschen würden sich innerhalb von fünf bis zehn Minuten für den passenden Weihnachtsbaum entscheiden. Allerdings gebe es auch Kandidaten, die bei der Suche drei Stunden am Stand zwischen Nordmann-Tannen und Blaufichten verbringen.

Einmal sei ein älterer Mann mit einem sehr teuer aussehenden Auto vorgefahren. In Schuhen aus Krokodilleder und einem maßgeschneiderten Anzug stieg der Mann aus. „Da habe ich mir schon gedacht, das kann ja was werden“, erinnert sich Willecke.

Baum für die Schwiegermutter gesucht

Mit einem kölschen Akzent verlangte der Mann einen Baum für die Schwiegermutter. Gemeinsam begaben sich die Männer auf das Feld voller Weihnachtsbäume hinter ihnen. Und trotz der teuren Kleidung hatte der Kunde keine Hemmungen, sich dreckig zu machen, als er schließlich eine acht Meter hohe Tanne schlug.

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Der Familienbetrieb Mütherich baut in Burscheid, Overath und im Sauerland Weihnachtsbäume an. Den Tannenbaum wie früher selbst abzusägen, liegt wieder im Trend. Zwischen 20 und 25 Prozent der Kunden wollen den Baum laut Willecke selbst fällen. Zu viert netzten die Männer den Baum des Herren mit den Krokodilleder-Schuhen, der knapp 300 Euro gekostet hatte, damals ein. „Den Mann hatte ich wirklich falsch eingeschätzt. Am Ende klebte der ganze Dreck an seinem Anzug und ihm war es total egal. Er war wirklich total cool drauf“, so Willecke. Zu solch einer Geschichte komme es allerdings nicht alle Tage.

Die meisten Kunden wollten keine acht Meter hohe Riesentanne. Der durchschnittliche Weihnachtsbaum sei eine Nordmann-Tanne, 1,80 bis 2,20 Meter hoch und koste etwa 30 Euro. Die Tanne habe gegenüber der Fichte einige Vorteile: Die Nadeln sind wesentlich weicher und der Baum nadelt weniger.

Ein paar Tage Ruhezeit

„Am besten kauft man dieses Jahr am zweiten oder dritten Adventswochenende und lässt den Baum erst einmal ein paar Tage im Keller oder unter dem Balkon stehen, damit er sich akklimatisieren kann“, rät der Experte.

Am Lagerfeuer werden Marshmallows geröstet.

Am Lagerfeuer werden Marshmallows geröstet.

Das Ehepaar Schwarz aus Wiesdorf scheint sich einig zu sein: In diesem Jahr wollen sie einen Weihnachtsbaum mit Ballen, der etwa zwischen 1,50 und 1,70 Meter groß ist. Bisher haben sie nur kleinere Bäume mit Wurzeln gefunden. „Wir wollen ihn draußen aufstellen und mit einer Lichterkette und roten Kugeln schmücken“, sagte Anke Schwarz. Ihr Mann Jürgen Schwarz stimmte ihr zu.

Diesmal solle der Baum eher minimalistisch geschmückt sein. Der Weihnachtsmarkt auf Gut Engelrath scheint ebenfalls nicht zu dick aufzutragen. Neben Glühwein und Bratwurst können Besucher am Stand des Kinderschutzbundes Lose kaufen, um die Chance zu haben, eine Kleinigkeit zu gewinnen. Das ganze Jahr über sammeln Elke Fuchs und ihre Kollegen für die Tombola Spenden von Burscheider Einzelhändlern. „Wir haben in diesem Jahr zum Beispiel Spielzeuge, Kuckucksuhren und Wein im Angebot“, sagte Fuchs.

Idee beim Spaziergang in Hitdorf

Am nächsten Stand verkauft Monika Nettersheim selbst gemachte Lampen, Windlichter und andere Dekorationsartikel aus Treibholz. Die Idee sei ihr vor einigen Jahren gekommen, als sie in Hitdorf am Rhein entlang spaziert ist. Inzwischen macht sie das zwei bis dreimal im Monat. „Das ist für mich auch ein Quell der Ruhe“, erzählte sie.

Beim Baumkauf: Lauritz und Ralf Scholz auf der Suche.

Beim Baumkauf: Lauritz und Ralf Scholz auf der Suche.

In diesem Jahr hat sie das erste Mal auf dem Weihnachtsmarkt einen Stand. In einer Scheune kommen vor allem die jungen Besucher auf ihre Kosten. Auf dem ganzen Gelände können die Kinder zehn versteckte Symbole finden und kleine Preise am Stand von Su Hoffmann und Eva Piweck gewinnen. Zudem können Kinder Briefe an das Christkind schreiben oder selbst eine Weihnachtskarte beispielsweise mit Glitzer und Stempeln gestalten.

Der Weihnachtsmarkt am Gut Engelrath an der B51 hat auch am 15./ 16. und 22./23. Dezember ab 12 Uhr geöffnet. Weihnachtsbäume gibt es täglich zwischen 10 und 18 Uhr.

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