BurscheidStädte und Unternehmer suchten nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

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Projektleiterin Bianca Degiorgio von der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft bei der Tagung im Megafon.

Projektleiterin Bianca Degiorgio von der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft bei der Tagung im Megafon.

Burscheid – Es gibt ein Thema, das bei Verhandlungen in der Politik, in Personalabteilungen und in privaten Kreisen gleichermaßen einen großen Raum einnimmt: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Frage, wie es beiden Seiten recht gemacht werden kann, ohne dass eine leidet, treibt viele Arbeitnehmer und -geber um. Eine Lösung ist noch nicht gefunden. Und die Anforderungen der individuellen Berufsbilder dürften das auch schwer machen.

Um einer Lösung aber ein Stück näher zu kommen, haben sich die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) und die Städte Burscheid, Leichlingen und Wermelskirchen mit der Evangelischen Jugendhilfe Bergisch Land, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Diakoniestation Wermelskirchen zusammengeschlossen. Sie wollten einzelne Akteure zusammenbringen und zu einem Meinungsaustausch bewegen. Mit diesem Ziel organisierten sie die Veranstaltung „Gemeinsam mehr Vereinbarkeit wagen!“ am Mittwochnachmittag im Jugendzentrum Megafon in Burscheid.

Austausch und Kennenlernen

Drei Stunden lang hatten Vertreter von Kommunen und Unternehmen mit Experten die Möglichkeit, sich kennenzulernen und auszutauschen. Es wurden drei Praxisforen angeboten – Betriebliche Kinderbetreuung, Beruf und Pflege und Familienfreundliche Unternehmenskultur – die von den Teilnehmern besucht werden konnten. Insgesamt nahmen 35 Personen an der Veranstaltung teil.

„Wir sind insgesamt zufrieden mit dem Tag“, bilanzierte danach Silke Gaube von der Evangelischen Jugendhilfe Bergisch Land. Sie hatte die Veranstaltung zusammen mit Bianca Degiorgio von der RBW und Peter Siebel von der Diakonie Wermelskirchen auf die Beine gestellt. Die Organisatoren hatten nicht den Anspruch, am Ende des Tages eine Patentlösung für das Problemfeld herausgearbeitet zu haben. Vielmehr sollte es ein „erstes Herantasten“ an die Thematik werden.

Unterschiedliche Lebensmodelle

„Dieses Thema beschäftigt und betrifft uns alle“, sagte auch Marcus Emonts, ebenfalls von der Evangelischen Jugendhilfe, in seiner Ansprache. „Es geht um die Vereinbarkeit von ganz unterschiedlichen Lebensmodellen mit dem Beruf.“ „Aber nicht nur Pflege von Kindern und Angehörigen war Thema. Auch, wie individuelle Lebensphasen – eine Auszeit von der Arbeit oder der Umstieg auf Teilzeit – geregelt werden kann, kam zur Sprache“, berichtet Gaube weiter.

Eine Veranstaltung in Bergisch Gladbach, die im vergangenen Jahr abgehalten worden war, gab den Anstoß, nun die Tagung im Burscheider Megafon zu organisieren. Damals hatten Arbeitgeber ihre Lösungen für die Kinderbetreuung vorgestellt. Daraufhin meldeten sich Unternehmen und schlugen eine Gelegenheit zum Austausch vor.

Eine endgültige Lösung, die alle Wünsche erfüllt, mag sich vielleicht nicht finden, Silke Gauber aber kommt nach dem erfolgreichen Tag zu einem Ergebnis: „Wir müssen im Gespräch bleiben.“

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