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RadwegAuf der Balkantrasse häufen sich brenzlige Situationen

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Die Balkantrasse ist beliebt bei Radfahrern wie Fußgängern. Beide Gruppen müssen aufeinander Rücksicht nehmen.

Burscheid – „Blumenpflücken während der Fahrt verboten“, hieß es zu Zeiten des gemütlichen Bummelzugs, der im Volksmund Balkanexpress genannt wurde. Für die heutige Radtrasse wünschen sich einige mittlerweile mehr Sicherheitsvorschriften.

Jelle von Dryander, Vorsitzende des Burscheider Kulturvereins, machte in kurzer Zeit gleich zweimal die Erfahrung, dass es auf dem Panoramaradweg Balkantrasse zu brenzligen Situationen kam. Nun fragt sie „Welche Geschwindigkeit verträgt unsere Radtrasse?“

Oft fehlt es an gegenseitiger Rücksichtnahme

„Ich bin fast täglich mit dem Rad auf der Trasse zwischen Burscheid und Leichlingen unterwegs“, sagt Jelle von Dryander. Und sie räumt ein, dass sie relativ schnell fahre. „Wenn ich kann, nach Tacho zwischen 29 und 34 Stundenkilometern, je nach Gefälle.“

Im Bereich Kuckenberg habe sie nun eine böse Überraschung erlebt. „Freitagnachmittag kurz vor Abfahrt Kuckenberg: Ich traue meinen Augen nicht. Auf einer zwei Meter hohen Leiter steht etwas rechts auf der Trasse ein junge Frau mit beiden Händen nicht etwa an der Leiter, sondern an einer Kamera.“

Gefährliche Situation

Auf der Trasse habe sich ein Kleinkind mit dem Laufrädchen etwas ziellos auf einem Straßengemälde bewegt, das offenbar für den Papi gemalt worden war. Dryander drosselte das Tempo sofort, gibt aber zu bedenken, dass die Situation böse hätte ausgehen können.

Auch auf Leverkusener Gebiet machte sie die Erfahrung, dass gegenseitige Rücksichtnahme gut, aber nicht gerade selbstverständlich ist. „Es war kurz vor dem neuen Abzweig rechts Auf dem Bohnbüchel, wo seit gut zwei Monaten zwei leuchtend rote Barken die steile Auffahrt ins darüber liegende Wohngebiet abtrennen.“

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Sie habe den Arm zum Abbiegen ausgestreckt., „Kurz bevor ich nach rechts ausschwenkte, passierte es: Ein Schrei von hinten rechts hielt mich gerade noch zurück. Es waren Bruchteile von Sekunden, ein Rennradler schoss mit mindestens 45 oder 50 Stundenkilometern rechts ungebremst an mir vorbei. Er war so schnell, dass er mein Handzeichen vorher gar nicht hätte sehen können.“

Und der Raser sei auch so schnell weg gewesen, dass sie außer seiner Signalmontur nichts habe erkennen können.

Auch die Polizei mahnt zu mehr Miteinander

Die Polizei in Bergisch Gladbach gibt zu Bedenken, dass das „Miteinander“ auf dem Weg eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren der Freizeitroute sei.

Zwar gebe es keine Infos, dass in jüngster Zeit etwas Schlimmes passiert sei, aber regelmäßig fahre die Polizei Streife. Geschwindigkeitsmessungen auf der Trasse, so die Polizei, seien allerdings noch keine durchgeführt worden.

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