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Tipps in BurscheidWie die eigene Wildblumenwiese gelingt

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Cornelia Lösche erklärte den richtigen Weg zur eigenen Wildblumenwiese.

Cornelia Lösche erklärte den richtigen Weg zur eigenen Wildblumenwiese.

Burscheid – Saatguttütchen sind die neuen Visitenkarten. Viele Bürger wollen der Natur und den Insekten etwas Gutes tun und sorgen dafür, dass Blühflächen in Gärten, an Straßen oder in der Landwirtschaft entstehen. Doch die Bergische Agentur für Kulturlandschaften (BAK) warnt. Nicht jede Samenmischung sei geeignet, idealerweise sollten regionale und mehrjährige Samen verwendet werden. In einer Infoveranstaltung, zu der die Stadtverwaltung in das Jugendzentrum Megafon eingeladen hatte, erläuterte Cornelia Lösche von der BAK, was zu beachten ist.

Ein häufiger Fehler, so Lösche, sei eine unzureichende Vorbereitung des Bodens. Beim Megafon war die Grasnarbe an einem Streifen zum Fußweg in Richtung Balkantrasse abgegraben worden. Durch Harken erhielt der Boden eine fein-krümelige Struktur. Dort säten die Teilnehmer der Schulung bergische Pflanzen wie Dost, Margarite, Wilde Möhre oder die Kuckucks-Lichtnelke.

Bei der Wahl des Sandes aufpassen

Beim Aussäen wird häufig mit Sand abgemengt, damit sich die Samen besser verteilen. „Bei der Wahl des Sands sollte man aber aufpassen“, rät Lösche. Denn zum Beispiel in Spielsand seien häufig Stoffe enthalten, die wachstumshemmend wirken.

Die richtige Bewässerung der frisch ausgesäten Pflanzen ist ein weiteres Erfolgsrezept. Zwei bis drei Wochen sollte durchgehend für Feuchtigkeit gesorgt werden, damit die Samen keimen. Die BAK rät, alle zwei bis drei Tage morgens zu gießen. Außerdem braucht es bei mehrjährigen Pflanzen etwas Geduld, denn im ersten Jahr ist die Pracht, die viele Bilder auf den Samentütchen versprechen, noch nicht entwickelt. Die Samen können laut BAK entweder im April und Mai ausgesät werden oder von August bis Oktober.

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Nach zwei bis drei Wochen keimen die ersten Samen, in der Mischung sind allerdings auch Samen, die erst im folgenden Jahr keimen. Die Mischung macht’s, wie Lösche erklärt. So sollte auch für Raupen das richtige Futter dabei sein, wenn man später Schmetterlinge haben will.

Manche Halme und Stengel im Winter stehen lassen

Die Wildblumenwiesen brauchen jährlich Pflege. So sollte laut Lösche das Mahdgut nach der Hauptblüte entfernt werden. „Dann, wenn gut 70 Prozent der Pflanzen verblüht sind. Das kann regional sehr unterschiedlich sein.“ Bei kleineren Flächen gehe das auch mit der Schere.

In einigen Bereichen können Halme und Stengel über den Winter stehen bleiben. „Insekten finden dort Unterschlupf, außerdem geben viele Pflanzen den Vögeln Futter.“ Abgeschnittene Stengel sollten nicht weggeschmissen werden. Auf dem Kompost sei es noch wertvolle Nahrung. 20 000 Samenpäckchen mit dem Namen „Bergisches Blütenmee(h)r“, die je für vier Quadratmeter ausreichen, hat die BAK zusammengestellt. Es handelt sich um ein Leader-Projekt. Leader ist ein europäisches Förderprogramm mit dem Ziel, ländliche Gebiete zu stärken. Das Leader-Büro ist an der Höhestraße in Burscheid. Auf ihre Internetseite hat die BAK auch ein Video gestellt, das alle Schritte zum Anlegen eines „Bergischen Blütenmee(h)rs“ erläutert.

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