Wahlprogramm des BfB für BurscheidBündnis will keine Luftschlösser bauen

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Das Bündnis für Burscheid fordert für Hilgen einen Kreisverkehr auf der Kreuzung in der Ortsmitte.

Das Bündnis für Burscheid fordert für Hilgen einen Kreisverkehr auf der Kreuzung in der Ortsmitte.

Burscheid – Allerorts beginnt der Wahlkampf für die Kommunalwahlen am 13. September. Auch das „Bündnis für Burscheid“ (BfB) stellte am Montag sein Programm vor. Der Entwurf wurde von den 16 Ratskandidaten erarbeitet und wartet mit vielen praktischen, örtlichen Ideen und Lösungsansätzen auf. „Wir haben uns bemüht, keine Luftschlösser zu bauen“, sagt Fraktionsvorsitzender Michael Baggeler dazu. Durch Umfragen wurden auch Jugendliche an der Themenfindung beteiligt.

Im Zentrum stehen die Innenstadtpolitik und -entwicklung. Das BfB bekennt sich zum „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept“ und will den Beginn des Hauptstraßen-Umbaus noch in diesem Jahr in die Wege leiten. In der Kirchenkurve und in den künftigen Montanus-Arkaden sollen neue Einzelhandelangebote entstehen.

Abendmarkt und „Musikstadt“

Wichtig sei jedoch, nicht nur in Steine und Beton zu investieren, sondern die Projekte auch mit Leben zu füllen. Möglichst bald solle daher der Feierabendmarkt etabliert werden, das Familien- und Umweltfest soll wieder an zwei Tagen stattfinden und auch ein zentrales Musikfest ist Teil der Planungen. Zudem ist das BfB für den offiziellen Ortsnamen-Zusatz „Musikstadt“.

Die Zentren von Burscheid und Hilgen müssten weiter gestärkt werden, dennoch sollen auch das Image als grüne Stadt und die „landschaftlich reizvolle Umgebung“ nicht aufgegeben werden.

Ein echtes Stadtmarketing sei gefragt, um Burscheid attraktiver zu machen; gerade auch für in Krisenzeiten Naherholungssuchende. Die Infrastruktur für Fahrradfahrer stimme noch nicht, und auch in Bezug auf schienengebundenen Nahverkehr will sich das Bündnis mit Machbarkeitsstudien für Burscheid auseinandersetzen.

Die „Umweltwoche“ ist die größte Umweltveranstaltung ihrer Art in NRW und soll durch weitere Umwelt- und Denkmalschutzmaßnahmen ergänzt werden. Das Bündnis schlägt das freie Gärtnern auf städtischen Flächen vor. Zudem solle die Freilegung der Eifgenburg wieder aufgenommen werden, auch um für historische und kulturelle Aufklärung zu sorgen.

Ordnungsamt soll strenger durchgreifen

Im Kampf gegen die Verschmutzung und Vermüllung der Stadt wird ein strengeres ordnungsbehördliches Vorgehen gefordert.

Im Bildungssektor müsse die Mensa der Gesamtschule ausgebaut werden, damit dort mehr Schüler Platz finden und in der Stadt bleiben können. Auch der musikalische Nachwuchs soll im Rahmen der „Stärkung der Musikstadt“ gefördert werden. Städtepartnerschaften will man vermehrt pflegen, auch um Jugendaustausch zu ermöglichen.

Das Haus der Kunst soll zu einer multifunktionalen und soziokulturellen Veranstaltungsstätte umgebaut werden. Damit Kinder und Jugendliche sich noch stärker an politischen Prozessen beteiligen können, soll ein Kinder- und Jugendparlament gewählt werden. Geplant ist außerdem eine Teilnahme an der jährlich stattfindenden „Interkulturellen Woche“.

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Nicht zuletzt spricht sich das BfB gegen eine Erhöhung von Grund- und Gewerbesteuer aus, um auch weiterhin Unternehmen ansiedeln zu können. Im Rathaus sollte die Digitalisierung vorangetrieben werden, zu der man sich verpflichtet habe.

Um einen Überblick betreffend Kriminalität und Ordnung zu behalten, wird ein regelmäßiger Runder Tisch von Polizei, Feuerwehr, Verwaltung und Rat gefordert. Der Panorama-Radweg solle verstärkt kontrolliert werden, um gegen rücksichtsloses Verhalten vorzugehen.

Insgesamt zeigt sich der Vorstand des Bündnisses zuversichtlich: Aufgrund der finanziell guten letzten Jahre sei die Stadt trotz Corona in keiner schlechten Lage. Bürgermeisterkandidatin Ulrike Hanke ergänzt: „Das haben wir zu großen Teilen auch dem überwältigenden ehrenamtlichen Engagement der Bürger zu verdanken.“

Das Programm des BfB ist online einsehbar.

www.buendnis-burscheid.de

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