Helle BerentDas Leben aus der Sicht der Künstlerin – Ausstellung im Kunstverein

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Gefäße gefüllt mit Lebenserinnerungen: Die Künstlerin Hella Berent zeigt im Kunstverein ihre Skulpturen.

Gefäße gefüllt mit Lebenserinnerungen: Die Künstlerin Hella Berent zeigt im Kunstverein ihre Skulpturen.

Leverkusen – Es ist diese eine Aussage von Hella Berent, die ganz gut beschreibt, warum sie sich der Kunst widmet und was Kunst für sie bedeutet: „Ich lebe auf der Welt und wandere durch sie auf der Suche nach der Wahrheit. Ich will meine Existenz begreifen.“

Natürlich: Mit diesem Begehr steht Berent (Jahrgang 1948) nicht alleine da. Aber ihr als Kreativer ist eben die Möglichkeit gegeben, sich der Suche nach dem Sinn künstlerisch zu widmen. Und das tut sie auf eine Art und Weise, die zwischen faszinierend und irritierend changiert – zu sehen im Kunstverein Leverkusen.

Sehen und Erleben

Ihre Ausstellung hat die Wahlkölnerin „Autobiografie 1“ genannt. „1“, weil eine ähnlich konzipierte Schau demnächst auch in Bonn zu sehen sein wird. Und „Autobiografie“ passt sehr genau. Denn in ihren Bildern, Wandgemälden, Skulpturen und Videoinstallationen verarbeitet Berent das Leben, wie sie es sieht, erlebt hat und erlebt.

Die Bilder – fast alle großformatig, einige direkt auf die weißen Wände der Galerie des Kunstvereins gemalt – symbolisieren einen Raum, den sie mit Farbe und abstrakten Formen zu füllen versucht. Wie ein neues Leben, dessen Geschichte fortwährend geschrieben wird. Striche und Punkte, Linien und Farben sowie manchmal an menschliche Körper gemahnenden Formen stehen für persönliche Erinnerungen der Künstlerin.

Für Sinneseindrücke, die sie irgendwann auf ihrer „Wanderschaft“ durchs Leben – es führte sie unter anderem in die USA, nach Italien, in die Niederlande, in den Nahen Osten – wahrnahm.

Skulpturen und ein Video

Die Skulpturen stehen da als Gefäße, auf denen von Berent verfasste Gedichte in arabischer Schrift zu sehen sind und in denen – das ist das nächste Bild, das die Vorstellungskraft dem Betrachter beschert – Erinnerungen gesammelt liegen könnten. Und dann ist da noch diese Videoinstallation, die quasi das Zentrum von „Autobiografien 1“ bildet: Ein Film zeigt sieben Minuten lang Szenen aus aller Welt und aller Art.

Berents Hände, die Bücher mit Zeichnungen durchblättern. Fernsehbilder mit Kriegsszenen. Strand-Eindrücke. Sonnenunter- und Aufgänge. Wellen auf dem Meer. Verkehrsszenen aus Großstädten. Wechselnde Fotografien. Stand- und bewegte Bilder. Schnelle Schnitte. Montagen. Manchmal unterlegt mit Tönen, Musik, Sprache. Manchmal lautlos. Sprich: Die Eindrücke sind mannigfaltig. Und sie beschreiben die Welt, wie Berent sie erfährt und erlebt: Mit den Augen. Mit den Ohren. Mit allen Sinnen auf der Suche nach der Wahrheit eben.

„Autobiografie 1“ von Hella Berent ist bis zum 24. Juni zu sehen. Die Öffnungszeiten sind freitags von 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung unter  0160/5 53 22 25. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Kunstvereins.

www.kunstverein-leverkusen.de

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