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Große Ehre für Opladens Glücksfall

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Vera Rottes freut sich über die Auszeichnung.

Vera Rottes freut sich über die Auszeichnung.

  • Geschäftsführerin der Neuen Bahnstadt Vera Rottes erhält im Schloss Morsbroich den Leverkusener Löwen

Als der Anruf gekommen sei, da habe sie erstmal gedacht, „dass ich gleich wieder ein paar Adressen raussuchen muss“, erinnert sich Vera Rottes. Sie habe dann aber recht schnell bemerkt, dass es nicht um irgendwelche Adressen sondern um sie ging, als Geschäftsführerin der Neuen Bahnstadt Opladen GmbH (NBSO) nämlich, der am Telefon mitgeteilt wurde, dass sie es sei, der in diesem Jahr der Leverkusener Löwe verliehen werde.

Also steht sie nun hier, in der besten Stube der Stadt, dem Spiegelsaal im Schloss Morsbroich, und hört Lobreden auf sich und ihre Arbeit. Und befindet sich plötzlich als Preisträgerin in einer Reihe mit vielen anderen Persönlichkeiten, die Leverkusen auf ihre spezielle Art geprägt und bewegt haben. Wobei Paul Hebbel sie aus der Liste der Rudi Völlers (Fußball), Eckhard Meszelinskys (Jazztage), Hans-Martin Kochaneks (Naturgut), Michael Porrs (Komponist und Chorleiter) und Ernst Grigats (Chempark) noch einmal heraushebt und auf ein imaginäres Podest stellt: Vera Rottes’ Verdienst ist nach Ansicht des ehemaligen Oberbürgermeister nämlich, das nach der Niederlassung des Bayerkonzerns wichtigste Projekt respektive Ereignis für der Stadt auf den Weg gebracht zu haben. Ihre Arbeit auf dem 70 Hektar großen Gelände, das im Osten Opladens für die Wissenschaft, das Wohnen, das Einkaufen und die Freizeitgestaltung bereits hergerichtet wurden und noch wird, sei prägend für Leverkusen. Kurzum: „Vera Rottes ist ein Glücksfall für Leverkusen“. Und natürlich schlagen auch die übrigen Redner in diese Kerbe.

Der Vorsitzender des Vereins „Wir für Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“, Uwe Beenen, spricht von einer „Erfolgsgeschichte“ und und einem „beispiellosen Projekt für die Leverkusener Stadtentwicklung“ und betont, dass die Auswahl der Jury in diesem Jahr einstimmig für Vera Rottes (Jahrgang 1955) ausgefallen sei. Oberbürgermeister Uwe Richrath macht es metaphorisch, als er sagt: „Ich empfinde diese Entscheidung der Jury auch symbolisch als äußerst gelungen. Schließlich kämpfen Sie, Frau Rottes, wie eine Löwenmutter für den Erfolg dieses groß angelegten städtebaulichen Vorhabens.“

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Vera Rottes freut sich über diese verbalen Blumen sichtlich. Was aber noch mehr auffällt: Sie ist darauf bedacht, sich nicht über Gebühr alleine aufs Podium der Ehre zu stellen. „Ich freue mich, dass Ihr alle gekommen seid“, begrüßt sie die über 100 Gäste. „Ihr“. Und: Sie habe mit diesem Preis nicht gerechnet und empfinde ihn als „große Wertschätzung“. Indes: „Ohne mein Team wäre all das nicht möglich gewesen.“ Entsprechend wolle sie das Projekt Neue Bahnstadt denn auch „als Gemeinschaft fortführen“.

Das Preisgeld, das sie einhergehend mit dem vom 2014 verstorbenen Leverkusener Künstler Kurt Arentz gefertigten Bronzelöwen einstreicht, spendet Vera Rottes zudem an drei lokale Einrichtungen, die ihr am Herzen liegen und die zeigen, wie sehr sie sich nicht nur geschäftlich mit Leverkusen verbunden fühlt. Sie beschenkt „die Jugend, die Frauen und nicht zuletzt die Natur, die wir ja nicht zerstören, sondern mit der wir im Einklang bauen wollen“, sprich: das Junge Theater, die Frauenberatungsstelle und das Naturgut.

Und dass der geladene Festmusiker Pietro Pittari die Feierstunde mit Debussys „Doctor Grandus ad Parnassum“, einem Stück über Fleiß, beschließt, passt da bestens: Eine wie Vera Rottes freut sich über diesen Preis und weiß ihn zu schätzen. Sie sieht ihn aber auch als Verpflichtung an, gleich nach dem Feiern weiterzumachen mit dem Voranbringen dieser Stadt.

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