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Historische Bilder aus LeverkusenSo imposant sah das Erholungshaus früher aus

Lesezeit 5 Minuten
100.000 Bürger Ksta Artikel aus Archiv für Juppes-Chronik1

1963 wurde diese Seite des "Kölner Stadt-Anzeigers" gedruckt.

  • Spannende Fotos und ganz neue Einblicke: Wir zeigen, wie unsere Stadt früher einmal ausgesehen hat.

Leverkusen – Das Erholungshaus der Bayer-Kultur prägt als eines der markantesten Wahrzeichen die Skyline von Leverkusen. 1908 eingeweiht, musste es unter anderem einem Feuer in den 70er Jahren trotzen und hat schon einiges miterlebt. War das Mehrzweckgebäude zunächst unter anderem für Sport gedacht, wurde es schnell zu einer Heimstätte von Kunst und Theater. Mehr über die Geschichte des Erholungshauses und wie es hinter den Kulissen aussieht, erfahren Sie hier.

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Als Leverkusen 1963 zur Großstadt wurde

„Hurra, ein Junge" - diesen Satz würde man heutzutage wohl eher nicht in einer Tageszeitung lesen. Seit dem 17. November 1963 hat sich aber auch vieles getan. An diesem Tag kam nämlich Thomas Krüger zu Welt. Er war der 100.000ste Bürger von Leverkusen - und machte Leverkusen damit zur Großstadt.

Fast wäre die Ehre seiner Zwillingsschwester Marlene zugekommen, sie kam aber zehn Minuten später als Thomas zur Welt. In den Tagen zuvor fieberte die ganze Stadt mit: Wo und vor allem wann würde der Ehrenbürger geboren werden? Zur Registrierung aller Geburten hatte das Statistische Amt sogar einen Sonderdienst eingerichtet, hieß es damals im "Kölner Stadt-Anzeiger".

Der Vater von Thomas Krüger arbeitete bei Wuppermann, die Eltern waren über die Zwillinge einigermaßen erstaunt - in all der Aufregung vergaß der Vater sogar, einen Blumenstrauß zu kaufen, schreibt der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seinem Bericht.

Dieses Datum war sicherlich eine der Sternstunden des St.-Josef-Krankenhauses in Wiesdorf und wird in Erinnerung bleiben. Bereits seit 1997 werden dort keine Kinder mehr geboren, ab Sommer soll die komplette noch verbliebene Geriatrische Abteilung nach Opladen ziehen. Das Aus des Wiesdorfer Krankenhauses ist besiegelt.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie sich Geschichtsvereine über die Entwicklung der Nachkriegszeit austauschen - und wie sich Leverkusen in den 20er Jahren entwickelt hat

Wie sich Leverkusen in den 20er Jahren entwickelte

Wie sahen die Städte zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg aus, welche Entwicklung nahmen sie und was hätte aus dieser Zeit mit ihrem vielfältigen Aufbruch noch entstehen können? Der Opladener- und sein Kooperationspartner, der Jülicher Geschichtsverein, gingen kürzlich mit einem weiteren Workshop dem europäischen Vergleich der Stadtentwicklung in der Zwischenkriegszeit nach. Virtuell in die Villa Römer waren die Geschichtsvereine der Partnerstädte zugeschaltet.

Stark prägten die Industrien die Städte in den "Goldenen 20ern": Wie Erwin Fischer aus Oulu ausführte, war dort die Papierindustrie ein Katalysator. Leverkusen wiederum war in den 1920er Jahren noch gar keine Stadt gleichen Namens, vielmehr spielte sich das Leben in kleinen Zentren wie Schlebusch oder Bergisch Neukirchen und Wiesdorf ab. Das Bayerwerk wuchs und gedieh, und hinter den Werkstoren bildete sich bereits ein Trust nach amerikanischem Vorbild, also der Zusammenschluss großer Industriebetriebe, wie ihn der Vorstandsvorsitzende der Farbenwerke, Carl Duisberg, auf seiner zweiten Amerikareise kennen gelernt hatte. (jan)

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie Wiesdorf zu einem Sprengwagen kam

Als sich Wiesdorf einen Sprengwagen angeschafft hat

Wenn heute die Straßenreinigung ausrückt, sieht es etwas anders aus als im Jahr 1923. Da hatte die Stadt Wiesdorf einen Sprengwagen angeschafft. Damals wurden die Straßen nämlich mit Wasser besprüht: Es wird also kein Gebäude gesprengt, sondern Wasser versprengt. Daher der Name. Das erleichterte die anschließende Reinigung der Straßen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die Marienschule in Opladen

Die Marienschule in Opladen

In Opladen wurden 1866 zwei höhere Mädchenschulen gegründet. Im Mai 1866 startete die private evangelische Mädchenschule an der Peter-Neuenheuser-Straße als Ina-Seidel-Schule. Sie kam auf Betreiben unter anderem der Fabrikanten Ulenberg und Römer zustande. Zwei Monate später eröffnete das Marianum, die heutige Marienschule, ins Leben gerufen von Dechant Stephan Krey.

1909 wurde das Marianum in ein Lyzeum (Realschule für Mädchen) umgewandelt, steht es heute auf der Internetseite der Schule geschrieben. Doch es sollte dauern, bis Mädchen tatsächlich in den Genuss „höherer Bildung“ kamen: Erst 1930 legten die ersten fünf Schülerinnen ihr Abitur ab. Welche Bildungsmöglichkeiten Schülerinnen früher hatten, lesen Sie in unserem historischen Bericht zum Weltfrauentag.

Lesen Sie auf der nächsten Seite mehr zur Bergischen Landstraße in Schlebusch

Bergische Landstraße in Schlebusch

Die Bergische Landstraße in Schlebusch war schon immer bedeutsam: Bereits im Mittelalter war sie eine wichtige Fern- und Handelsstraße zwischen Marseilles und Bremen. In der Zeit unter Napoleon wächst die „Mairie“ an, Schlebusch wird gemeinsam mit Lützenkirchen und Steinbüchel verwaltet. Nach der preußischen Übernahme 1816 wird die Verwaltung zur Bürgermeisterei. Die Bergische Landstraße zwischen Bürgermeisterei und Post nimmt an Bedeutung zu. Mehr zur Geschichte von Schlebusch gibt es hier.

Auf der nächsten Seite geht es um das Zugunglück an der Wupper.

Sturz in die Wupper

Naturgewalten in Form eines verheerenden Hochwassers hatten kurz nach Kriegsende dazu geführt, dass infolge einer Unterspülung am 9. Februar 1946 ein mit der Dampflokomotive 38 1910 bespannter Güterzug bei  Opladen in die Wupper stürzte. Das Unglück forderte seinerzeit vier Menschenleben. Nach mehr als  einem Jahr wurde die Lok aus der Wupper geborgen und  instand gesetzt. Sie stand bis zu ihrer Abstellung  bis zum 26. Mai 1963 in Diensten der späteren Deutschen Bundesbahn. (ger)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als eine Drahtseilbahn vom Pattscheider Bahnhof nach Roderbirken führte.

Pattscheider Bahnhof

Die Drahtseilbahn, die einst vom Pattscheider Bahnhof über mehr als zwei Kilometer nach Roderbirken im benachbarten Leichlingen führte, ist 80 Jahre nach ihrer Demontage so gut wie in Vergessenheit geraten.

Um die Erinnerung an die Bahn wachzuhalten, haben der Opladener Geschichtsverein und der Förderverein Balkantrasse Schilder aufgestellt.

Auch andere historische Orte werden seit 2015 mit diesen Tafeln ausgestattet.

Sehen Sie auf der nächsten Seite: Die Dhünnaue – Europas größter Giftmüllberg

Die Dhünnaue

Die Geschichte des wahrscheinlich größten Giftmüllbergs Europas begann mit einem Grundstücksgeschäft zwischen der Stadtgemeinde Wiesdorf und den Farbenfabriken (FF).

Weil die Stadt um 1920 einen Sportplatz anlegen wollte, mussten Grundstücke getauscht werden. Als Gegenleistung gestattete die Stadt der Fabrik, die Niederung zwischen Haupt- und Niederfeldstraße und dem Rheindamm mit ihren Abfällen anzuschütten.

Zudem soll der Hochwasserdamm verstärkt werden:  Dafür sollten die Farbenfabriken, die zu der Zeit bereits seit fast 60 Jahren in Wiesdorf produzierten, das Material liefern: Das fiel dort in großen Mengen ab.

Sehen Sie auf der nächsten Seite: Die Opladener Wupperbrücke

Die Opladener Wupperbrücke

Die Opladener Wupperbrücke um 1840 - im Vordergrund waschen Frauen Wäsche, rechts im Hintergrund sind die ersten Industriebauten erkennbar.

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