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Neuer Leiter: Maximilian ZelznerDas Herz der Musikschule bleibt im Bürgerhaus

Lesezeit 4 Minuten
Maximilian Zelzner (56), der neue Leiter der städtischen Musikschule, im Unterrichtsraum im Dachgeschoss des Bürgerhauses. Statt Piano unterrichtet er Querflöte und Percussion.

Maximilian Zelzner (56), der neue Leiter der städtischen Musikschule, im Unterrichtsraum im Dachgeschoss des Bürgerhauses. Statt Piano unterrichtet er Querflöte und Percussion.

Leichlingen – Er kann Wiener Klassik ebenso wie Flamenco und algerischen Ethno-Rock. Er spielt Querflöte in Orchestern genau so gerne wie afro-kubanische Percussion in Bands. Er mag Weltmusik, Sinfonien und Jazz. Seine Noten sind „ein bunter Flickenteppich“, sagt er selbst über seine breit gefächerten Vorlieben. Maximilian Zelzner ist seit 1. April neuer Leiter der städtischen Musikschule. Am Donnerstag stellten Bürgermeister Frank Steffes und Fachbereichsleiter Ingolf Bergerhoff den Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Andreas Genschel offiziell vor.

56-Jähriger hat in Krefeld eine Musikschule gegründet

Der 56-jährige Niederrheiner ist Mitbegründer der privaten Krefelder Musikschule „Rhythm Matters“, die er seit 1994 mit geleitet hat. Langweilig geworden ist es ihm dort keineswegs. Nebenbei ist der vielseitige Musiker und Lehrer schließlich mit dem Querflöten-Quartett Verquer, der Ethno-Rockband Tchalo und der Sinfonietta Köln in Konzerten und Studios unterwegs. Aber: „Nach 27 Jahren hatte ich den Wunsch nach einer beruflichen Veränderung“, erklärte er seine Bewerbung.

Leichlingen, wohin er nun aus seinem Wohnort Kempen bei Krefeld pendelt, kannte er zuvor nur von zwei Besuchen beim Wettbewerb „Jugend musiziert“, bei denen er Juror war. Er spürt, dass die mit dem Leitungswechsel eingeläutete Umstrukturierung der Schulverwaltung unter Dozenten, Schüler- und Elternschaft wie berichtet viele Sorgen und Proteste ausgelöst hat. Aber nach den ersten drei Wochen ist er voll des Lobes über ein „qualifiziertes Team“, das „sehr gut aufgestellte Unterrichtsangebot“ und das „schöne Bürgerhaus“, wo er nun arbeiten darf und in der Pause im Grünen spazieren gehen kann.

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Der neue Amtsleiter Simon Loerken

Das neue Amt für Bildung und Sport, das in der Stadtverwaltung installiert worden ist, wird von einem „waschechten Leichlinger“ geleitet: Simon Loerken. So stellte Bürgermeister Steffes den 31-Jährigen am Donnerstag in neuer Funktion vor. Er ist der Sohn des vieljährigen evangelischen Superintendenten, Pfarrer Gert-René Loerken, und hat in Leichlingen das Gymnasium besucht.

Nach dem Zivildienst hat der Diplom-Verwaltungswirt 2009 seine Ausbildung bei der Stadt begonnen. Von 2012 bis 2018 war er im Ordnungsamt tätig, zunächst in der Sachbearbeitung Allgemeine Gefahrenabwehr, später als Abteilungsleiter. Im April 2019 hat er die Schulverwaltung und Sportförderung im Jugendamt übernommen. Jetzt ist der verheiratete Vater eines eineinhalbjährigen Sohnes zum Amtsleiter aufgestiegen.

Das Sachgebiet Bildung und Sport, dem neu die Musikschule zugeordnet wurde, gehörte bisher zum Amt für Jugend und Schule, das Johanne Kristiansen leitet. Mit der Musikschule verbindet Loerken nur eine Erinnerung an die Musikalische Früherziehung, die er einst besucht hat. Davon sei aber nicht viel hängen geblieben – ein Instrument hat er danach nicht gelernt. (hgb)

Der große Ensemblebereich und die intensive Kooperation mit Schulen und Kitas freue ihn. Und dass es an der Leichlinger Musikschule eine Tanzabteilung gibt: „Das ist wirklich ein großes Plus und nicht selbstverständlich und mit ein Grund dafür, dass ich mich für sie interessiert habe.“

Querflöte und Percussion

Zelzner wird selbst seine Fächer Flöte und Percussion unterrichten. Und er schmiedet bereits etliche Pläne. Er möchte die digitale Vernetzung und Kontakte zwischen Eltern, Lehrern und Verwaltung fördern, die Öffentlichkeit über die sozialen Medien stärker am Leben der Musikschule teilhaben lassen, die Internet-Versorgung im Bürgerhaus beschleunigen und in einigen Räumen die Akustik verbessern. Er wünscht sich die Einrichtung eines Pausenraums, der dem Austausch der Dozenten dient, und dass das Bürgerhaus stärker als Herz der Musikschule erkennbar wird, etwa durch eine Foto-Galerie.

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Von der Verwaltung bekam er zum Start einige Versprechen mit auf den Weg: Steffes, Bergerhoff und der neue Amtsleiter Simon Loerken erklärten, dass das Schulsekretariat als Ansprechstelle im Bürgerhaus bleibt, die personelle Besetzung unverändert bleibt und die verwaisten Stellen jetzt neu ausgeschrieben werden: „Lediglich eine der beiden Sachbearbeitungen soll in das Rathaus ziehen“, weil dort ab sofort die Finanz- und Personalangelegenheiten zentral erledigt werden. Die vielfach geforderte Umwandlung von Honorarkräften in Festanstellungen sei das Ziel, das durch den Prozess erreicht werden soll: „Wir wollen der Musikschule kein Geld wegnehmen, sondern Synergieeffekte für Festanstellungen nutzen“, sagte Bergerhoff.

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