32. Leichlinger Straßengalerie eröffnetSchaufenster für 30 heimische Künstler

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Kunst im Vorbeigehen: Peter Karad stellt bei der Straßengalerie im Modegeschäft „Down Town“ in der Brückenstraße verwischte Fotografien aus (hier das Bild „Erscheinung“).

Kunst im Vorbeigehen: Peter Karad stellt bei der Straßengalerie im Modegeschäft „Down Town“ in der Brückenstraße verwischte Fotografien aus (hier das Bild „Erscheinung“).

Leichlingen – Kunst und Kommerz gehen bei der 32. Leichlingen Straßengalerie wieder eine für alle Beteiligten vorteilhafte Allianz ein. Denn bei der jährlichen Schaufenster-Ausstellung des städtischen Kulturbüros gibt es zwar auch Verkaufsabsichten. Aber im Vordergrund steht die Werbung für die örtliche Kunstszene, von deren Lebendigkeit, Vielfalt und Qualität man sich seit Samstag wieder an 30 Standorten überzeugen kann.

Tag und Nacht geöffnet

Es ist eine Win-Win-Situation für alle drei Seiten: Die 30 Künstlerinnen und Künstler haben drei Wochen lang eine riesige Bühne. Die Einzelhändler, die ihnen ihre Auslagen (mal mehr, mal weniger großzügig) zur Verfügung gestellt haben, können sich bedanken, dass Passanten stehenbleiben und neben den Kunstwerken auch einen Blick auf Handtaschen, Wasserhähne, Parfums, neue Bücher und Mode werfen. Und die Zuschauer können sich jetzt bis zum 5. Juli Tag und Nacht im Vorbeigehen und beim Einkaufen kulturell auf Entdeckungsreise begeben.

Drei Wochen Kunst

Die 32. Straßengalerie in Leichlingen mit Arbeiten von 30 Künstlerinnen und Künstlern ist bis 5. Juli in den Schaufenstern von 30 Geschäften zu sehen – in der Innenstadt zwischen Bahnhof- und Kirchstraße und in drei Läden in Witzhelden. Eine Broschüre mit allen Stationen liegt in den Geschäften und im Rathaus aus und ist ebenso wie eine Online-Galerie mit vielen Bildern auf der Homepage der Stadt zu finden. (hgb)

www.leichlingen.de

Die Bandbreite der Werke reicht von Landschafts-, Clown- und Blumenszenen bis zu Elena Büchels Schaufensterpuppe als Catwoman, von an Warhol erinnernde Star-Portraits von Regine Evertz bis zu Frank Tschentschers Collagen aus aufgeschnittenen Golfbällen.

Frank Tschentscher hat Golfbälle halbiert.

Frank Tschentscher hat Golfbälle halbiert.

Zu den im Ort bekannteren Kunstschaffenden zählen Peter Berth (dessen „Spiegelbilder“ leider nicht direkt nebeneinander hängen), Peter Thönes (dessen Fotos von Spuren im Sand an Neil Armstrongs Fußabdruck auf dem Mond denken lassen) und Bildhauer Winfried Gille (der metallene Pferdeköpfe zeigt).

Regine Evertz zeigt bei „Enjoy“ ihr Portrait von Steve McQueen.

Regine Evertz zeigt bei „Enjoy“ ihr Portrait von Steve McQueen.

Erstmals dabei ist hingegen Hobbyfotografin Nicole Graß, deren Mohn, Pusteblumen und Alleen im Obstgeschäft in Holzkisten und Körben gut wirken. Besonders gefallen die großformatigen Acrylbilder von Hansjörg Kienle, die erstklassigen Ölgemälde von Andi Dost (die man nicht in der Brückenstraße, aber in der „Ladezone“ findet) und die energische Demo „Colorful Opinions“ von Kimberly Maasz – passt wie bestellt zur aktuellen Protestwelle für People of Color.

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