Leichlingen – Ein zerschnittener Sarg, ein Video von kriechenden Maden in einem Elch-Kadaver und Fotos aus einer Leichenhalle – Diese und viele weitere Kunstwerke von Frank Tschentscher und Berthold Welter sind am Samstag im Bürgerhaus am Hammer zu sehen.

Eigene Sterblichkeit im Blick

„Wir sind beide schon unser Leben lang von dem Thema Tod fasziniert“, erklärte der DNA-Sachverständige Frank Tschentscher bei der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag. „Sich der Problematik der eigenen Sterblichkeit zu stellen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, ist mutig und wichtig“, lobte die stellvertretende Bürgermeisterin Erika Horsthemke. Der gelernte Steinmetz Berthold Welter wurde durch den Beruf seines Vaters schon von klein auf mit dem Thema Tod konfrontiert. „Mein Vater war Gemeindearbeiter und damit auch Totengräber. Ich musste schon als Kind bei der Pflege des Friedhofs helfen.“

Die Idee für eine gemeinsame Ausstellung mit dem Biologen Tschentscher kam ihm schon vor fünf Jahren. „Mich hat die Arbeit von Herrn Tschentscher sehr fasziniert. Er beschäftigt sich mit Dingen, die so mikroskopisch klein sind, dass sie sich unserer Wahrnehmung völlig entziehen“, erklärt er.

Arbeit an der FBI-Akademie

Für Tschentscher war das Thema Tod nie etwas Normales. „Ich wollte mich immer dem Unnormalen stellen.“ Dafür arbeitete er unter anderem als Gastwissenschaftler an der FBI-Akademie und bei der „Crime Scene Unit“ des New York Police Departments. Er selbst sehe sich nicht als Künstler. „Ich war schon in der Schule nie gut im Kunstunterricht. Erst die Werke von Berthold Welter und die Ausstellung eines weiteren Künstlers haben mein Interesse für Kunst geweckt.“

Mittlerweile ist er seit mehr als zehn Jahren künstlerisch tätig und nimmt an der jährlichen Ausstellung Leichlinger Künstler teil. Die Werke von Tschentscher und Welter sind noch bis Sonntag, 27. Oktober, im Bürgerhaus am Hammer zu sehen. Die Ausstellung im Bürgerhaus am Hammer ist samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von elf bis 17 Uhr geöffnet.