Bergische Schutzschilde1000 Visiere gegen ein Virus

Lesezeit 2 Minuten
Schülerin Stina Osenberg und Klassenmaskottchen Lino probierten die Gesichts-Visiere aus, die Tobias Siefen (l.) und Mario Mosler (r.) der Grundschule Witzhelden geschenkt haben.

Schülerin Stina Osenberg und Klassenmaskottchen Lino probierten die Gesichts-Visiere aus, die Tobias Siefen (l.) und Mario Mosler (r.) der Grundschule Witzhelden geschenkt haben.

Leichlingen – Die Träger der „Bergischen Schilde“ können sich inzwischen zu einer ritterlichen Armee formieren: Vor vier Wochen hat ein Team um Tobias Siefen von der Leichlinger Arbeiterwohlfahrt und den Witzheldener Werkzeugmechaniker Mario Mosler ehrenamtlich mit der Produktion von Faceshields zum Schutz vor Infektionen mit dem Coronavirus begonnen. Wie berichtet stellen sie auf privaten 3-D-Druckern Gesichts-Visiere her, die sie kostenlos an Pflegedienste, ärztliches Personal und andere abgeben.

Mittlerweile sind bereits mehr als 1000 Visiere hergestellt worden. Zahlreiche Mitstreiter und Spender haben sich gemeldet, um die Aktion zu unterstützen und sie zu einem Erfolg gemacht. Am Freitag haben Siefen und Mosler die Grundschule Witzhelden besucht – im Gepäck 75 neue „Bergische Schilde“ für Kinder, die diese nun in der Schule als luftigere Alternative zu Mund- und Nasenschutzmasken tragen können.

Die Spange mit dem Logo der Leichlinger Wupperbrücke entlastet die Ohren vom Gummiband der Mundschutzmaske.

Die Spange mit dem Logo der Leichlinger Wupperbrücke entlastet die Ohren vom Gummiband der Mundschutzmaske.

Wie das funktioniert, wurde bei der Übergabe der Spende an Rektorin Birgit Jürgens auch an Klassenmaskottchen Lino, einem Plüsch-Hund, ausprobiert. Dass es funktioniert und die Jungen und Mädchen mit den für alle Kopfgrößen geeigneten Visieren gut klarkommen, hat sich bereits bei einem Probelauf mit einer ersten Lieferung für Lehrer und Schüler erwiesen. Auch in den Grundschulen Kirchstraße und Uferstraße sind bergische Shields in Benutzung. Viele Kinder finden sie besser als Masken.

Alles zum Thema Ford

Mehr als 600 Exemplare, berichtete Siefen, hat die Initiative bereits verteilt. An Schulen, ambulante Pflegedienste, örtliche Arztpraxen und Altenheime bis hin zur Aggertalklinik, die dringenden Bedarf hatte.

Viele Helfer und Spender

Auf den Aufruf der Initiatoren haben sich acht weitere Eigentümer von 3-D-Druckern gemeldet, die in die Produktion eingestiegen sind. Fünf Ehrenamtler helfen bei Montage und Verteilung der Visiere. Der Wuppertaler Werkzeug-Fabrikant Knipex hat Geld für vier neue Drucker gespendet, die nun auch Tag und Nacht laufen – drei davon in Tobias Siefens Gästezimmer.

In die bunten Kunststoffbügel werden stabile Folien gespannt, die im Bürobedarf eingekauft werden. Auch dafür und für das Druckmaterial gab es viele private Spender. „Ich bin überwältigt, wie gut die Aktion angenommen wurde“, freut sich Siefen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Noch besser fände er es natürlich, wenn die Infektionsgefahr vorbei und Schutzschilde überflüssig wären. Da Gegenwehr aber noch lange nötig ist, haben die Tüftler den Prototyp eines neuen Zubehörteils aus der 3-D-Küche präsentiert: Ein Drucker aus ihrem Team, im Hauptberuf Produktentwickler bei Ford, hat eine Befestigungs-Hilfe für die Gummibänder von Masken entworfen, die statt hinter dem Ohr hinter dem Kopf getragen wird. Der Clou für Heimathirsche: Die Spange hat die Form der Leichlinger Wupper-Bogenbrücke.

www.bergischer-schild-leichlingen.de

KStA abonnieren