Ferienaktion „Klimakochen“Leichlinger Kinder lernen Nachhaltigkeit in der Küche

Lesezeit 3 Minuten
wu-klima-kochen_(6)

Die Kinder bei der Ferienaktion

Leichlingen – Woher kommt eigentlich die Möhre auf meinem Teller? Wie viel Wasser wird verbraucht, bis ein Liter Milch gewonnen ist? Und wie kann ich im Alltag Müll vermeiden? Diesen und vielen weiteren Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit sind die knapp 20 Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren, die an der „Crew Stadtranderholung“ in der vergangenen Woche teilgenommen haben, nachgegangen.

Der gemeinnützige Verein „Crew – Erlebnis und Freizeit“ aus Leichlingen macht es sich seit 2017 zur Aufgabe, Kindern und Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem sie ihre Ideen in die Tat umsetzen können. Von Freizeiten nach Schweden über Theaterprojekte und Geocaching bis hin zu Partys wird das ganze Jahr über viel geboten. Bei den „Open Project Days“, die einmal im Monat stattfinden, kann jeder seine Ideen loswerden – egal ob Mitarbeiter oder Teilnehmer. Die Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich; der Jüngste ist dreizehn. In dem „Crew“-Haus am Rand von Leichlingen gibt es unter anderem eine Küche und einen Raum mit Sofas zum Entspannen.

Auszeit am Stadtrand

„Mitmachen kann jeder, der Lust hat“, erzählt Jennifer Urbano, Kinderschutzbeauftragte des Vereins. „Diese Woche wollen wir den Kindern unter dem Motto «Nachhaltigkeit» eine kleine Auszeit hier am Stadtrand bieten. Vormittags gibt es meistens zwei Workshop-Angebote, mittags wird saisonal gekocht. Keines der Angebote ist Pflicht, die Kinder können auch immer Trampolin springen oder etwas spielen, wenn sie dazu gerade mehr Lust haben.“ Zum Abschluss der Woche gibt es dann eine Party mit Lagerfeuer, die die Kinder mitorganisieren.

„Ich habe in der letzten Woche Spülmittel  aus Natron und Kernseife selbst hergestellt und war auf dem Wochenmarkt“, freut sich die zehnjährige Julia. „Auf dem Markt haben wir nachgefragt, wo die Stände ihre Lebensmittel herhaben“, berichtet die zehnjährige Lenja. „Viel war aus Deutschland, manches kam aber auch aus Spanien, Holland oder sogar Neuseeland!“ „Ich habe einen Jutebeutel selbstgenäht, den ich ab jetzt zum Einkaufen nehmen kann“, präsentiert die elfjährige Emily. Und die zwölfjährige Aileen zeigt stolz Wachstücher vor, die sie „als Frischhaltefolie-Ersatz“ hergestellt hat.

Mia, 12, hat sich ein Portemonnaie aus einer alten Saftpackung gebastelt. „Ich war damit schon einkaufen und wurde sofort angesprochen, was für eine coole Idee das ist“, strahlt sie.

Recycling

Doch nicht nur Saftpackungen werden weiterverwertet: Auf der Terrasse vor dem „Crew“-Haus können die Kinder ihren eigenen Kräutergarten anpflanzen – und das in Sahnepäckchen und Konservendosen.  Passend zum wieder sommerlich werdenden Wetter wird außerdem Eis mit Erdbeeren, Pflaumen und Brombeeren gemacht. „Wir wollen den Kindern ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und für das, was tagtäglich auf ihrem Teller landet, vermitteln. Um einen Liter Milch zu produzieren, werden zum Beispiel rund 550 Liter Wasser verbraucht, für ein Kilo Fleisch über 1000,“ erklärt Yvonne Puttkamer, Umweltbeauftragte bei „Crew“.

Diese Woche waren acht Ehrenamtler an der Aktion beteiligt. Die Kosten werden von der „Aktion Mensch“ bezuschusst. Die nächste Veranstaltung     findet am 31. August um 18 Uhr statt: Ein Lagerfeuerabend für Familien und Jugendliche.

KStA abonnieren