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Feuerwehr-Übung in LeichlingenDie Wunden der Explosionsopfer waren nur geschminkt

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Feuerwehr im Spiegel Symbolbild

Feuerwehreinsatz (Symbolbild)

Leichlingen – Die blutigen Wunden waren nur geschminkt, die Schreie gespielt, die Verletzten waren Statisten und die „Explosion“ fand nur in den Köpfen statt: Bei dem stadtweiten Großalarm, der am Samstagmittag in Leichlingen mit Sirenengeheul, Blaulichtern und Martinshörnern ausbrach, handelte es sich nicht um einen Ernstfall, sondern um eine Übung.

Die allerdings fand mit beachtlichem Aufwand unter realistischen Einsatzbedingungen statt. An dem Katastrophenszenario waren neben allen vier Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen auch die Werkfeuerwehr des Chempark Leverkusen mit Personal und technischem Equipment, das Deutsche Rote Kreuz und die DLRG beteiligt.

Explosion in der Lackiererei

Die fiktive Alarmlage: Explosion in einem Lackierbetrieb mit mehreren auch schwer verletzten sowie vermissten Personen. Der Schauplatz des Geschehens, zu dem rund 50 Kräfte und eine Armada von Einsatzfahrzeugen ausrückte, lag in der Ortschaft Oberbüscherhof, wo die Firma Zweiweg ihren Betriebshof und die Gebäude für die große Übung zur Verfügung gestellt hatte.

„Um eine möglichst realitätsnahe Übung durchführen zu können, wurden viele Personen entsprechend dem Szenario geschminkt und präpariert“, erläuterte die Feuerwehr. Das erledigte die Fachgruppe RUND (Realistische Unfall- und Notfalldarstellung) der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft so authentisch, dass einem angst und bange werden konnte angesichts der täuschend echt aussehenden Wundverletzungen. Ein bewusstloser Mann war bei der Explosion angeblich aufs Dach der Fabrikhalle geschleudert worden und wurde mit der Drehleiter geborgen.

Brandrauch und Flammen simuliert

Um erschwerte Bedingungen zu schaffen, sind die Hallen zusätzlich vernebelt und im Außenbereich Flammenwände entzündet worden, die es zu löschen galt. So musste die Feuerwehr, um eine Menschenrettung in der Halle durchführen zu können, auch eine umfangreiche Brandbekämpfung einleiten.

Durch Notarzt und Sanitäter wurden alle „geretteten“ Personen auf ihr Verletzungsmuster gesichtet und nach den für solche Fälle vorgegebenen Kriterien kategorisiert, bevor sie eine Erstversorgung bekamen und für den Transport ins Krankenhaus vorbereitet wurden. Die komplette Übung wurde durch Beobachter von Feuerwehr und Rettungsdienst verfolgt und jeder Schritt dokumentiert. Dabei lag der Fokus auf der Zusammenarbeit der Einheiten.

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Entspannter ging es nach dem Einsatz zu: In der Wache des Löschzugs 1 gab es bei der Manöverkritik Getränke und Grillwürstchen. Nach Auswertung der Protokolle und Nachbesprechungen, kündigte die Feuerwehr an, werde es in einigen Monaten eine weitere Übung geben, bei der die Erkenntnisse überprüft werden sollen.

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