Jugend musiziertErste Preise für Schlagzeuger aus Leichlingen

Lesezeit 4 Minuten
Volle Konzentration: Der elfjährige Schlagzeuger Adrian Lefers aus Leichlingen gibt vor den Experten der Jury alles. Er wurde dafür von der Jury mit einem ersten Preis belohnt.

Volle Konzentration: Der elfjährige Schlagzeuger Adrian Lefers aus Leichlingen gibt vor den Experten der Jury alles. Er wurde dafür von der Jury mit einem ersten Preis belohnt.

Leichlingen – Kurz vor zehn Uhr ist es ganz still auf dem Parkplatz der Max-Bruch-Musikschule in Bergisch Gladbach. Kein Ton dringt aus dem Gebäude, obwohl gerade der elfjährige Adrian Lefers im Kammermusiksaal den ersten Beitrag in der Klasse „Drums“ beim Regionalwettbewerb Rhein-Berg/Oberberg von „Jugend musiziert“ auf dem Schlagzeug liefert. „Doo Wop“ von Lauryn Hill und „Manha De Carnaval“ von Luiz Bonfá begleitet er versiert auf Toms und Becken, unterstützt von Gitarrenlehrer Joachim Gohlke.

Premiere für die Drummer

„Schlagzeug ist sonst immer noch eine Nebensache, bei diesem Wettbewerb geht es um Solobeiträge“, freut sich Agnes Pohl-Gratkowski, stellvertretende Musikschul-Leiterin, über die Premiere der Drummer beim Jugendwettbewerb, an dem an diesem Wochenende insgesamt 88 Kinder und Jugendliche aus den beiden Kreisen teilnehmen. „Meistens stehen die Jungen auf Blechinstrumente, die Mädchen auf Klavier.“ Acht Mädchen seien aber auch in der Wertung „Gesang“ angetreten.

Bei diesem 57. Wettbewerb „Jugend musiziert“ treten gleich drei Drummer in ihren Altersgruppen an, alle haben in der Musikschule Leichlingen ihre Kunst auf dem Rhythmusinstrument gelernt. „Schlagzeug ist wichtig, um die Musik zusammenzuhalten“, sagt Friedrich Herweg, Leiter der Musikschule am Langemarckweg, „Für die Jugendlichen ist es eine tolle Möglichkeit, auch mit vorgefertigtem Playback anzutreten.“

Alles zum Thema Musik

US-Hits und Solo-Stücke

Lange vor seinem Auftritt ist der 14-jährige Marc André Jörrens mit den Eltern angereist – samt der eigenen Drummer-Ausstattung im Gepäck. Damit darf der Papa sogar bis an die Rampe vorfahren zum Ausladen. Mit geübtem Griff stellt Marc André Becken, Drums, die große Base-Drum und den Double Bass auf, mit dem er auch mit den Füßen auf zwei Drums den Rhythmus schnell vorantreiben kann. Noch hat er keinen Sound-Check gemacht, aber er gibt auf dem schuleigenen Schlagzeug eine Kostprobe seines Könnens: Gleich geht er in die Vollen mit den Schlegeln, lässt sie in rasender Geschwindigkeit über die Drums wirbeln, schlägt zwischendurch die Becken an. Vor der Jury tritt er mit „Street Urchins“ von Billy Cobham, „Nightmare“ von Matthew Charles Sanders, Billie Joe Armstrongs „American Idiot“ und einem selbstkomponierten Solo an. Vor sechs Jahren hat er angefangen mit dem Schlagzeug, spielt inzwischen auch im Jazz-Ensemble „feel good“ mit. Geübt wird im Keller, mit den Nachbarn hat man sich arrangiert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Schon mit fünf Jahren hat der heute zwölfjährige Dominik Weigelt mit Schlagzeug angefangen – mit einer Snare, das ist eine beidseitig mit Fell bespannte kleine Trommel, die der „Blechtrommel“ von Oskar Matzerath in der Verfilmung des Romans von Günter Grass ganz ähnlich ist. Doch die hat der Leichlinger Schüler längst zur Seite gelegt, sich ganz auf das komplette Drum-Set konzentriert.

Kopfhörer und Smart Watch

Ganz genau kennt er sich mit der digitalen Technik aus. Auf dem Smartphone hat er die drei Stücke für den Vortrag abgespeichert. In der Probe ruft er zuerst Pharrell Williams „Happy“ ab, den Neo Soul Song von 2013. Das sieht sehr professionell aus: Kopfhörer auf den Ohren, auf der Smart Watch den Song anspielen und auf den Drums mit Händen und Füßen begleiten, bis auch das letzte bisschen Lampenfieber verflogen ist.

So wird es gut laufen auch mit den beiden anderen Wettbewerbsbeiträgen. dem Swing „Blue Moon“ von Richard Rodgers und „Still got the blues“ von Garry Moore.

Nach den drei Vorträgen treffen die drei Nachwuchsdrummer die Juroren, die nicht nur die Platzierungen bekannt geben, sondern den Youngstern auch Tipps für ihr weiteres Fortkommen geben. Marc André Jörrens strahlt: Er ist mit 25 Punkten und dem ersten Preis für den Landeswettbewerb nominiert, Adrian Lefers bekam 22 Punkte, Dominik Weigelt 17 Punkte.

Viele Leichlinger Erfolge

Mehrere Schülerinnen und Schüler der städtischen Musikschule Leichlingen haben  beim Regionalwettbewerb in Bergisch Gladbach sehr erfolgreich abgeschnitten.

Vier erste Preise mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb im März in Essen gab es für Helene Bergmann und Wayana Seitz (Gesang), Marc André Jörrens (Schlagzeug) und Vincent Kneip (Gitarre). Mit einem  ersten Preis wurden von der Jury außerdem Adrian Lefers (Schlagzeug) und Moritz von Niswandt (Saxophon) ausgezeichnet. Den zweiten Preis bekamen Mariana Perea (Gesang) und Dominik Weigelt (Schlagzeug).

Insgesamt fanden öffentlichen Wertungen in neun Kategorien und acht Jahrgängen statt. Am Sonntag, 16. Februar, erhalten die Teilnehmer bei einer öffentlichen Ehrung ihre Urkunden. (mit hgb)

www.jugend-musiziert.org

KStA abonnieren