Kommentar zur Stichwahl in LeichlingenEin blaues Auge für Frank Steffes

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Eine Zitterpartie für Frank Steffes (SPD)

  • In der Stichwahl am 27.09. konnte Frank Steffes (SPD) sein Amt als Bürgermeister verteidigen - wenn auch nur knapp.
  • Mit 50,3 Prozent der Stimmen geht der SPD-Mann nun in seine zweite Amtszeit. Sein Herausforderer Maurice Winter (CDU) unterliegt nur knapp mit 49,7 Prozent der Stimmen.
  • Mit einer solchen Ohrfeige durch die Bürgerinnen und Bürger hatte Steffes nicht gerechnet.

Leichlingen – Frank Steffes ist bei der Stichwahl mit einem dicken blauen Auge davon gekommen. Dass der CDU-Vorsitzende Maurice Winter ihn fast aus dem Rathaus geworfen hätte, ist angesichts des Amtsbonus’ und der Verwaltungserfahrung, die der Sozialdemokrat seinem Herausforderer voraus hat, sensationell. Es war für den  kleinlaut gewordenen  Gewinner, der mit  einer solchen  Ohrfeige nicht gerechnet hatte,  ein Schock.  Sein  mühsamer Sieg fühlt sich eher wie eine Niederlage an.

Jetzt muss die Ursachenforschung beginnen

Der Jubel fiel deshalb angemessen leise aus. Die SPD  ist gut beraten, ihr  knapp vermiedenes Desaster  demütig und selbstkritisch zu reflektieren. Ihre gute Arbeit der vergangenen sechs Jahre sei entweder nicht genügend rübergekommen oder sie werde nicht geschätzt, begann  Steffes am Sonntagabend schon beim entsetzten Blick  auf die eintrudelnden Wahlergebnisse mit der Ursachenforschung. 

Beides ist richtig. Bei der Öffentlichkeitsarbeit müssen sich die Partei und ihr Spitzenkandidat fragen, ob sie sich mit ihrem mageren Wahlkampf nicht selbst  ein Bein gestellt haben. Mit seiner  massiven „Anpacken“-Kampagne, so populistisch manche Aktionen auch gewesen sind, hat Maurice Winter vermutlich viele Stimmen eingefahren. Und auch der von vielen als überheblich und bürgerfern empfundene Stil der Fraktion, die  Federn lassen musste, gehört auf den Prüfstand.

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Direkt nach der Schlacht ums Rathaus beginnt jetzt das  spannende  Kräftemessen um Mehrheiten im Rat. Ob der gefühlte Wahlsieger Winter nun auch eine Führungsrolle in der CDU-Fraktion anstrebt, hat er bisher offen gelassen.

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