Konzert in LeichlingenAmaka & Friends beenden auf dem Marseille-Hof die Corona-Pause

Lesezeit 4 Minuten

Leichlingen – „Das ist der erste gemeinsame Auftritt seit der Pandemie“, lautete die Ansage der Sängerin. Und tatsächlich durchbrach die Gruppe Amaka & Friends ihre lange Coronapause live in der Blütenstadt. Die Bühne für den Neubeginn stand dabei in Bergerhof. Hier – umgeben von Wiesen, Bäumen und duftenden Fliederbüschen – liegt bekanntlich der Hof von Peter Marseille, dem selbsterklärten Champignonbotschafter Deutschlands, was ja auch stimmt, denn: Die Führungen durch seine international bekannte Champignonzucht sind in Deutschland einmalig.

Und genau deshalb hatte Rebecca Hermann (33) vom Leichlinger Kulturbüro diesen Ort denn auch ausgewählt, um die Veranstaltungsreihe „Kultur auf dem Hof“ auszurichten: Das Drumherum stimmt. Mehr noch: Es ist perfekt für solch einen Anlass, war das Konzert doch auch für sie und ihr Team der Stadt die erste Veranstaltung dieser Art und dieser Reihe seit dem Lockdown.

Das könnte Sie auch interessieren:

National und international bekannt

70 Plätze standen zur Verfügung, 50 Karten hatten bereits im Vorfeld Abnehmerinnen und Abnehmer gefunden. An einem Wagen konnten die Gäste – natürlich – frische Champignonspezialitäten genießen oder sich eine Wurst im Brötchen schmecken lassen. Mit anderen Worten: Das Ambiente stimmte. Und mit Amaka & Friends wurden ja auch vier Musikprofis gewonnen, die bereits national und international Aufmkerksamkeit erregt und mit ihrem Können viele Menschen überzeugt haben.

Alles zum Thema Musik

Amaka, die Weltbürgerin mit der rauchig weichen Bluesstimme, die aus Heidelberg stammt, machte sich in der Vergangenheit durch verschiedene Projektarbeiten in der Londoner Jazz-Szene einen Namen. Matius Pietruszka am Keyboard ist als Jazzpianist weiträumig bekannt und geschätzt. Lukasz Dworak am Bass sowie Percussisonist Andreas Brunk, der sein Können zuletzt für einen längeren Zeitraum in der Band eines Kreuzfahrtschiffs unter Beweis gestellt hatte, vervollständigten das Instrumental-Trio. Die drei begleiteten die Sängerin mit jener Hingabe, die Profis anzumerken ist, die ihren Job aus Leidenschaft gewählt haben. Die Freude an der Musik war allen anzusehen und hörbar.

„Stories of my life“

Das Programm des Abends unter dem Titel „Stories of my Life“ setzte sich aus bekannten Songs des Genres sowie eigenen Kompositionen der Sängerin zusammen. „Fly me to the moon“ , „Miss Celies Blues“ aus dem Film „Die Farbe Lila“ oder auch „Cheek to Cheek“ sind nur einige der Klassiker, die für Amaka eben auch eine persönliche Bedeutung haben. In ihren eigenen Stücke verschmelzen auf harmonische Art und Weise unterschiedliche Musikrichtungen wie Jazz, Blues oder Reggae zu einem eigenen Sound, der das Publikum zum Tanzen brachte.

Amaka behandelt in ihren Songs Themen wie etwa eine Liebe während des Bürgerkriegs in Nigeria oder die Frage, was wirklicher Reichtum ist: Ist Reichtum nur Geld – oder sind es doch eher die Menschen und Erfahrungen, mit denen man im Leben verbunden ist?

Mancher Fuß wippt im Takt

Kaum erklangen die ersten Töne, sah man so manche der Anwesenden mit dem Fuß im Takt wippen. Amaka & Friends hatten das Publikum sofort auf ihrer Seite. Die wiederkehrenden Soloparts der Musiker wurden vom Publikum immer wieder mit einem herzlichen Zwischenapplaus belohnt. „Es ist toll, so etwas live zu hören“, sagte eine Besucherin, die mit ihrem Mann aus Solingen zum Konzert gekommen war.

Die Band gönnte sich nach 45 Minuten eine Pause und legte dann noch einmal nach. Kaum war um kurz vor 21 Uhr der Schlussakkord erklungen, sparte das Publikum nicht mit Applaus und Rufen nach einer Zugabe – und bekam diesen Wunsch mit dem Song „Georgia“ denn auch erfüllt. Im Anschluss wurden alle in den inzwischen nicht mehr ganz so warmen und doch noch schönen Abend entlassen. Schön, weil dieses Konzert ihn bereichert hatte. „Es war toll“, versicherte eine Besucherin, die mit ihrer Freundin zum Konzert gekommen war. Beide betonten, den Abend „in vollen Zügen“ genossen zu haben. Und es stand fest: Das war eine gelungene Wiederauferstehung eines tollen Kulturkonzeptes in Leichlingen.

KStA abonnieren