LeichlingenKunst- und Klangmeile lockt nur wenig Publikum – Straßengalerie eröffnet
Kunstinstallation von Ines Baumgart an den Arkaden neben der Postwiese.
Copyright: Ralf Krieger
Leichlingen – Melodische Klänge ertönten am vergangenen Sonntag aus der Leichlinger Innenstadt: Klavier, Gitarre, Trompete und viele weitere Instrumente sorgten auf der siebten Kunst- und Klangmeile für gute Stimmung. Und das trotz der heißen Temperaturen. Adrian und Joris geben hinter dem Schlagzeug alles. Die beiden Elfjährigen trommeln was das Zeug hält, während das Publikum gespannt zuhört.
Zu heiß zum Drummen
„Bei dem Wetter muss man aufpassen, dass einem die Drumsticks nicht aus der Hand rutschen“, erklärt Joris. Er spielt seit fünf Jahren Schlagzeug und nimmt Unterricht bei Andreas Genschel, Leiter der Musikschule Leichlingen. Dieser ist trotz sehr warmen Wetters und weniger Publikum zufrieden mit der Kunst- und Klangmeile.
„Wir haben uns im Vorfeld schon Sorgen gemacht, dass die Veranstaltung aufgrund der Hitze nicht stattfinden kann“, sagt er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Aber die Hauptsache ist, dass wir hier in der Innenstadt musizieren können, denn darum soll es ja gehen: um Straßenmusik.“
Straßenmusik an allen Ecken
Mehr als 650 Musikerinnen und Musiker sind am Sonntag an 15 verschiedenen Standorten auf der Brückenstraße, der Gartenstraße und im Brückerfeld aufgetreten. Auch der Chor Color Leichlingen war dabei, allerdings ohne sein besonderes Markenzeichen. „Unsere bunten Schals haben wir dieses Mal wegen der Hitze zu Hause gelassen“, sagt Gaby Mühlbauer, Leiterin des Chors. „Wir sind zwar heute nicht bunt, haben aber trotzdem ein buntes Programm.“
Von Jazz über Rock und Pop bis hin zu Swing: mit einem vielfältigen Programm unterhielt der Chor die Besucher, die sich größtenteils im Schatten der Häuser und Bäume aufhielten. „Leider ist in diesem Jahr wirklich wenig los, aber das bleibt bei den Temperaturen ja auch nicht aus“, so Mühlbauer.
An der Postwiese im Säulengang hat Ines Baumgart den ganzen Nachmittag damit verbracht, gemeinsam mit Besuchern Verpuppungen aus Plastik zu kreieren in aufzuhängen. In den Verpuppungen: Plastikmüll. „Wir haben die Leichlinger Bürger aufgerufen, uns ihren Plastikmüll zu überlassen“, erklärt die Künstlerin. „Wir umwickeln den Plastikmüll mit recycelter Folie, sodass es am Ende wie ein Kokon aussieht.“ Die daraus entstandene Kunstinstallation solle auf den Umgang mit Plastikmüll hinweisen. Die Plastikmüll-Verpuppungen werden noch einige Wochen am Säulengang hängen bleiben. „Wichtig ist, dass dieses Kunstwerk später nicht weggeschmissen wird. Es wird erneut auf anderen Ausstellungen zu sehen sein“, so Ines Baumgart.
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Die siebte Leichlinger Kunst- und Klangmeile wurde von der Musikschule zusammen mit dem Kulturbüro der Stadt organisiert und findet alle zwei Jahre statt.
Parallel dazu wurde am Samstag die 31. Leichlinger Straßengalerie eröffnet. Sie bietet bis zum 22. Juli einen Rundgang zu 31 Schaufenstern und Standorten in der Innenstadt, wo 33 Kreative Bilder, Fotografien und Objekte ausstellen. Drei Standorte gibt es auch in Witzhelden sowie Skulpturen am Dierather Obstweg. Ein Heft mit allen Standorten der Straßengalerie liegt unter anderem im Rathaus zur Mitnahme aus. (mit hgb)