Abo

LeichlingenNeue Jugendamtsleiterin ist ein Tausendsassa des Sozialwesens

Lesezeit 3 Minuten
Johanne Kristiansen leitet das größte Amt der Stadt Leichlingen bereits seit November.

Johanne Kristiansen leitet das größte Amt der Stadt Leichlingen bereits seit November.

Leichlingen – Sie ist diplomierte Sozialarbeiterin, ausgebildete Kinderschutzfachkraft und Marte-Meo-Therapeutin, Mediatorin für den Täter/-Opfer-Ausgleich und Projektmanagerin, hat das internationales Alumni-Netzwerk mitbegründet, war im Vorstand der norwegischen Kirchengemeinde Düsseldorf und im Elternbeirat der Leichlinger Kindertagesstätte Arche Noah, sie kann Kinder- und Babymassage, ist in Haugesund geboren und hat in Maastricht studiert, im norwegischen Stord und Bömlo gearbeitet, in Leverkusen, Solingen, Langenfeld und Radevormwald, in einer heilpädagogischen Praxis ebenso wie im Mutter-Kind-Haus und im sozialen Brennpunkt Derr-Siedlung.

Sie ist ein Tausendsassa des Sozialwesens. Und wohl ein Hauptgewinn für die Stadtverwaltung Leichlingen: Johanne Kristiansen (51), die neue Leiterin des Amtes für Jugend und Schule im Rathaus der Blütenstadt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bürgermeister Frank Steffes staunte mit Blick auf ihren Lebenslauf selbst noch einmal laut über die „exzellente Vita“ und die „fast unglaubliche“ Berufserfahrung seiner Kollegin, als er die neue Führungskraft offiziell vorstellte. Kristiansen ist Nachfolgerin von Hubert Knops, der Ende Oktober in den Ruhestand getreten ist. Seit 2015 ist die gebürtige Norwegerin und Mutter zweier 16 und 18 Jahre alten Töchter im Leichlinger Amt beschäftigt. In die Blütenstadt zog sie vor 22 Jahren mit ihrem Ehemann, den sie auf der Uni in den Niederlanden kennengelernt hatte.

Rund 50 Mitarbeiter

Die Stelle der Amtsleitung war zwar auch extern ausgeschrieben worden. Aber angesichts ihrer Qualifikation sei an Kristiansen kein Weg vorbei gegangen, gestand Steffes. Mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht auch dem größten Amt der Stadt nun seit November eine Frau vor, was der Bürgermeister rundweg positiv findet. Vom dringenden Ausbau der Kindertagesstätten über die Renovierung von Schulen bis zur Digitalisierung der Verwaltungsarbeit, von den Frühen Hilfen für Familien über die Krisenintervention beim Jugendschutz bis zur Rückkehr zu G 9 hat Kristiansen ein weites Aufgabenfeld vor sich. Das sie offenkundig beherzt und im Teamwork angehen will: „Für mich war die praktische Arbeit immer wichtig, das möchte ich gerne auch als Amtsleiterin fortsetzen. Ich werde nicht oft alleine im Büro sitzen, sondern viele Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen führen“, kündigte sie an.

Die Jugendeinrichtungen in der Stadt will sie alle besuchen, ebenso wie die Kita-Teams: „Mir ist Netzwerken sehr wichtig,“ sagt sie. Und: „Wir müssen eine Gesellschaft organisieren, die sich kümmert.“ Das gelte auch für den Umgang mit der Bürgerschaft: „Wir müssen effizient und serviceorientiert arbeiten.“ „Nicht als eingreifende, sondern als begleitende und hilfestellende Behörde“ versteht auch Steffes das Amt für Jugend und Schule, das er bei Kristiansen in guten Händen sieht.

Zehn Positionen in Frauenhand

Von den 14 Leiterstellen der Verwaltung sind inzwischen zehn Positionen in Frauenhand. Nämlich: Büro Bürgermeister (Ute Gerhards), Zentrale Dienste (Uta Heber-Wenzel), Rechnungsprüfung (Angelika Twiehoff), Ordnungsamt (Karin Barkowski), Bürgerbüro (Brigitte Gutendorf), Sozialamt (Romana Arendes), Jugend und Schule (Johanne Kristiansen), Stadtplanung (Miriam Jahn), Bauordnung (Angelika Weiß) und die neue Leiterin der Stadtbücherei, die 2019 ihren Dienst antreten wird.

Männer verwalten Kämmerei (Thomas Knabbe), Musikschule (Andreas Genschel), Gebäudewirtschaft (Wolfgang Kalski) und Tiefbau (Jürgen Scholze).

Auf der Ebene der Fachbereichsleiter in der Hierarchie darüber steht es 1 : 1 – Andrea Murauer und Ingolf Bergerhoff bilden neben Bürgermeister Frank Steffes die Verwaltungsspitze.

Auch bei den städtischen Gesellschaften herrscht Parität: Alice Bosch ist Geschäftsführerin der Leichlinger Bäder-GmbH LBB, Lars Helmerichs leitet den Abwasserbetrieb. (hgb)

KStA abonnieren