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LeichlingenTrump und Twitter kritisch im Visier

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Die Weibs-Bilder sangen auf parfümierter Bühne.

Die Weibs-Bilder sangen auf parfümierter Bühne.

Leichlingen –  Das Publikum im Weyermannsaal des Leichlinger Bürgerhauses grölt und klatscht, als die Frauen auf der Bühne sich die Röcke runterreißen. In weißen Windeln über den schwarzen Hosen tanzen und singen die Darstellerinnen auf der Bühne: „Wir sind die wahren Sieger – wir sind in der Pampers-Liga.“ Die Kabarett-Gruppe Weibs-Bilder hatten am Samstag unter dem Motto „Brillant, Erfrischend, Frech“ zu ihrem achten Liederabend eingeladen.

Vor einem eher minimalistischen Bühnenbild mit von der Decke hängenden Parfümflaschen verwandelten sich die Frauen der Kabarett-Gruppe immer wieder. Mal machten sie sich mit Basecaps auf dem Kopf zur Melodie des Popsongs „No Roots“ von Alice Merton über die Nutzer der sozialen Netzwerke lustig, die alles und jeden kommentieren müssen. Kostprobe: „Ich habe keinen Grips in meinem Kopf und find das auch noch geil.“

Ein anderes Mal wünschten sie sich die „Altenklappe“ herbei, um das Demografie-Problem Deutschlands zu lösen: „Dann ist endlich Schluss mit dem Gejammer.“ Selbst von einer Cocktail-Karte ließ sich die Gruppe zu einem Lied inspirieren und tanzte deshalb mit bunten Cocktailgläsern auf der Bühne. Doch auch vor politischen Themen schreckten sie nicht zurück. So kritisierten die Darstellerinnen beispielsweise in ihren Liedern den ewig twitternden US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der gleichzeitig plötzlich als Aufsteller im Superman-Outfit im Publikum auftauchte. Auch der Brexit wurde nicht vergessen: „England fährt uns voll an die Wand“, hieß es in dem selbst geschriebenen Lied zur Melodie von Village Peoples YMCA.

Entstanden ist die Gruppe 1990 aus der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Leichlingen. Seitdem stellt die Gruppe jedes Jahr anlässlich des Internationalen Frauentages im März ein neues Programm vor. Auch Männer sind bei den Weibs-Bildern ausdrücklich erwünscht. Bei ihrem Liederabend machten die acht Darstellerinnen neugierig auf das kommende Programm 2020 mit dem Titel „Schlimmer geht immer“. Doch viel verraten konnten Gründungsmitglied Christiane Bornmann und Technikbeauftragte Yvonne Göckemeyer noch nicht. Denn die Gruppe habe gerade erst begonnen, den nächsten Auftritt zu planen. Definitiv werde der Klimawandel und die Jugendbewegung Fridays for Future wohl eine Rolle spielen.

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