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Leichlingen-WitzheldenBäro-Chefin Sandra von Möller – Eine Frau, die etwas bewegt

Lesezeit 3 Minuten
Sandra von Möller (rechts) diskutierte bei Bäro mit 40 anderen Unternehmerinnen.

Sandra von Möller (rechts) diskutierte bei Bäro mit 40 anderen Unternehmerinnen.

Leichlingen-Witzhelden – Als J. Manuel von Möller 2004 das Leichlinger Unternehmen Bäro übernahm, wandte sich eine Mitarbeiterin mit einem Problem an ihren damals neuen Chef: Die drei besten Bewerber auf eine ausgeschriebene Stelle, zu deren Aufgaben die Führung eines Autos gehörte, seien allesamt weiblich. Das scheinbar unlösbare Dilemma habe geheißen: „Aber Frauen dürfen doch kein Postauto fahren!“ Das dürfen Frauen seitdem sehr wohl. Fünf Jahre später durften sie sogar noch mehr. Denn 2009 stieg von Möllers Ehefrau Sandra mit in die Geschäftsführung ein.

Die Vizepräsidentin der Kölner IHK, eine promovierte Juristin, setzt sich nicht nur bei der Industrie- und Handelskammer und in ihrem Unternehmen für Vielfalt und Nachhaltigkeit ein. Sie fördert auch andere Geschäftsfrauen im Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU). 40 Kolleginnen aus NRW lud sie deshalb am Donnerstag zu Bäro nach Witzhelden-Wolfstall ein, um die Zusammenarbeit untereinander zu fördern.

Von der Anekdote, die ihren Mann nach der Übernahme des Familienunternehmens erwartete, berichtete sie. Aber auch von den Meilensteinen, die der Hidden Champion Bäro, wie Weltmarktführer ohne große Bekanntheit inzwischen genannt werden, seitdem verzeichnet hat. Selbstverständlich richtete sich der Blick auch in die Zukunft: Datenübertragung durch Licht – Light Fidelity (Li-Fi) – etwa ist schon jetzt möglich und wird an Bedeutung gewinnen. Sandra von Möller aber ist mehr als eine Geschäftsführerin.

Chancen im Beruf vorleben

Bereits 2003 gründete sie den gemeinnützigen Verein „Kidsmiling“. Während ihres juristischen Referendariats habe sie Jugendlichen, die zuvor keine Perspektiven vorgelebt bekommen hatten, zeigen wollen, „was man für Chancen hat, wenn man einen Beruf ausübt.“

Vor 15 Jahren hätten viele öffentliche Jugendhilfen nicht mehr viel Geld gehabt. Von Möller nahm dies zum Anlass, ehrenamtlich Fußballtrainings, Kochworkshops und Veranstaltungen zur Berufsorientierung zu organisieren – für die Teilnehmer kostenlos. Heute finden 32 Trainings pro Woche im Raum Köln/Düsseldorf statt. Das brachte der Powerfrau nichts weniger als das Bundesverdienstkreuz ein.

Das könnte nicht ihr einziger Orden bleiben: Bis zum 9. April kann nun abgestimmt werden, ob von Möller im Juni als Auszeichnung den „Prix Clarins“ verliehen bekommt (zur Abstimmung: hier klicken) Mit im Rennen wegen ihres Engagements in „sozialen Projekten, die sich in besonderer Weise für die Zukunft von Kindern in Deutschland einsetzen,“ sind Steffi Graf und Start-up-Unternehmerin Verena Pausder.

Nominiert beim „25 Frauen Award“

Aus 1000 Bewerberinnen wählen die Medien Edition F, Handelsblatt und Zeit Online zurzeit außerdem „25 Frauen, die mit ihrer Stimme unsere Gesellschaft bewegen“. Auch für diese Auszeichnung ist Sandra von Möller nominiert worden und bereits unter den besten 50. Bis zum 31. März konnte für diesen „25 Frauen Award“ abgestimmt werden. Die Gewinnerin wird am 17. Mai bekanntgegeben (für weitere Informationen hier klicken).

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