Müllsammlung in LeichlingenArbeit für eine ganze Woche

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Natascha Löffler rückte mit ihren Kindern und einem Bollerwagen für den Mülltransport ins Brückerfeld und zum Wallgraben aus.

Natascha Löffler rückte mit ihren Kindern und einem Bollerwagen für den Mülltransport ins Brückerfeld und zum Wallgraben aus.

Leichlingen – Kartons voller grauer Müllsäcke, stapelweise gelbe Arbeitshandschuhe und ein Haufen Greifzangen lagen im Foyer des Leichlinger Rathauses bereit, wo Rebecca Hermann vom Bürgermeisterbüro am Samstag eine Wochenendschicht für die gute Sache einlegte. Aber auf den vom Bergischen Abfallwirtschaftsverband (Bav) für die stadtweite Müllsammelaktion zur Verfügung gestellten Vorräten blieb sie zum großen Teil sitzen. Um 14 Uhr kamen weniger Freiwillige vorbei als erhofft, um sich mit Material fürs ausgerufene jährliche Großreinemachen zu bewaffnen.

Ein Fehlschlag war das für die propagierte Aktion „Leichlingen putzt sich heraus“ dennoch keinesfallsht. Denn das ehrenamtliche Engagement für den Frühjahrsputz hat sich inzwischen vom Aktionstag auf eine ganze Putzwoche verlagert und verteilt.

Schon seit Montag waren überall kleine und große Suchtrupps ausgeschwärmt, um in Wäldern und Grünanlagen, auf Spielplätzen und an Wegesrändern Abfälle aus der Landschaft zu holen. Etwa 400 Freiwillige, 200 Kinder und ebenso viele Mitglieder von Vereinen und anderen Bürgergruppen, schätzt Hermann, haben sich an der Müllsammlung 2019 beteiligt.

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Wetterfest einsatzbereit

Natascha Löffler und ihre Kinder Antonia und Kai gehörten zu den Bürgern, die dem Aufruf am Samstag spontan folgten. Mit Bollerwagen und Tatendurst rückten sie aus, um für Ordnung zu sorgen. Als Zielgebiet hatten sie sich schon vorher die Straße Am Wallgraben ausgeguckt. Von der Stützmauer bis zum Aldi-Parkplatz, „da liegt so viel Müll“, hat Mutter Natascha gesehen, dass die Familie beschlossen hatte, dort aktiv zu werden.

Bankberater im Park

Mit sieben Kollegen rückte in einheitlichen Jacken ein Sonderkommando der Volks- und Raiffeisenbank an: Die Leichlinger Geschäftsstellen-Leiterin Isabella Klein hatte den Aufruf zur Müllaktion in der Zeitung gelesen. „Machen wir doch mal etwas Schönes für Leichlingen“ hatte sie vorgeschlagen und rasch ein Freiwilligen-Team aus Finanzberatern zusammen, die in ihrer Freizeit mitmachen wollten.

Der Plan, vor allem im alten Stadtpark vor ihrer Filiale aufzuräumen, musste allerdings modifiziert werden, weil in den Parks tags zuvor bereits die Bürgerinitiative Rettet den Stadtpark mit 20 Leuten fünf Säcke voller Unrat gesammelt und dabei viele leere Flaschen, Kronkorken, Kaffeebecher, Parkscheine und einen Turnschuh aus den Gebüschen geholt hatte. Darum zogen die Bankkaufleute stattdessen durchs Brückerfeld.

Sportler und Jäger aktiv

Der Arbeitskreis Migration und die Hofgemeinschaft Nesselrath, der Tennisclub Blau-Weiß, LTV-Handballer, der Hegering und der VfL Witzhelden waren am Samstag ebenfalls im Einsatz – vom Eicherhofer Park und den Sportanlagen Am Hammer über die L 294 Richtung Sonne bis zum Höhendorf. Sie hatten ihre Aktionen angemeldet und sich die Arbeitsuntensilien vorher bei Rebecca Hermann abgeholt.

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Mit der starken Beteiligung der örtlichen Kindertagesstätten war die Organisatorin sehr zufrieden (Gruppen von Büscherhof und Brückenstraße, aus der Witzheldener Villa Kunterbunt, der Arche Noah und vom Regenbogenland hätten sich am Umweltschutz beteiligt), während sie bei den Schulen noch Luft nach oben sieht (die Grundschule Büscherhof und die Ganztagsbetreuung der „Quelle“ am Gymnasium machten mit, eine Klasse des Gymnasiums fiel krankheitsbedingt aus).

Hochwasser der Wupper

Die Pfadfinder vom Stamm Wippera hatten im Laufe der Woche im Schulbusch aufgeräumt, das Jugendparlament in der Balker Aue und Kollegen der Stadtverwaltung rund um ihr Rathaus sauber gemacht. Wegen Personalmangels und des Hochwassers, das den meisten Abfall ohnehin längst Richtung Rhein fortgespült hat, verzichtete die DLRG auf den Plan, die Wupperufer vom Boot aus zu reinigen.

Die vollen Müllsäcke wurden zur Abholung durch den Bauhof nach vollbrachtem Werk an der Bürgerbushaltestelle am Rathaus und an abgesprochenen Sammelstellen gestapelt.

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