Richtfest im Pilgerheim WeltersbachHaus Emmaus hat 52 Einzelzimmer

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Unterm Richtkranz von Haus Emmaus: (v.l.) Architekt Andreas Knackstedt, Pilgerheim-Geschäftsführer Joachim Noß und Bauunternehmer Peter Runkel.

Unterm Richtkranz von Haus Emmaus: (v.l.) Architekt Andreas Knackstedt, Pilgerheim-Geschäftsführer Joachim Noß und Bauunternehmer Peter Runkel.

Leichlingen – Lange hat es gedauert, aber jetzt geht alles sehr schnell. Schon vor zehn Jahren wurde im Pilgerheim Weltersbach über einen Neubau von Haus Emmaus gesprochen. Erst im Februar 2019 trat der neu aufgestellte Bebauungsplan in Kraft, der dem Seniorendorf grünes Licht für die Modernisierung gab. Im Juni begann der Abbruch des Altbaus. Im August war Baubeginn. Und dann ging alles sehr zügig und reibungslos: Schon am Freitag konnte nun Richtfest gefeiert werden für das neue Haus Emmaus, das im Pilgerheim gegenüber der Christuskirche im Herzen des Altenzentrum entsteht. Im ersten Quartal 2021 soll es fertig sein.

Vollstationäre Pflege

In das neue Seniorenwohnheim werden 52 Personen in vollstationärer Pflege einziehen. Alle in Einzelzimmer mit eigener Dusche und WC auf drei Wohnebenen. 4,6 Millionen Euro investiert das Diakoniewerk der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden, der Träger des Pilgerheims, in den Neubau. Die Gesamtzahl der Pflegeplätze in Weltersbach steigt dadurch von derzeit 286 auf 300 – nicht mehr, weil nach der Einweihung von Haus Emmaus das benachbarte Haus Bethanien aufgegeben werden soll. Es wird aber nicht abgebrochen, wie Geschäftsführer Joachim Noß, erklärte, sondern künftig anders genutzt, vielleicht für die Tagespflege, für Wohnzwecke oder einen Betriebskindergarten. Insgesamt leben im Seniorendorf mehr als 500 Menschen.

Für das neue Haus Emmaus musste das alte weichen. Das verschieferte Fachwerkhaus war zwar total marode, aber der Abbruch fiel dennoch schwer, gesteht Noß. Denn bei dem mehr als 100 Jahre alten Heim handelte es sich um das letzte Gebäude, das noch erhalten geblieben war vom ursprünglichen Gehöft, aus dem das 1927 gegründete christliche Seniorendorf entstanden ist. Mehrfach um- und angebaut, trug es „den Charme der frühen Jahre“, blickte Noß zurück. In seinen letzten drei Jahren war es von der Stadt als Wohnheim für Geflüchtete genutzt worden. Beim Regen-Hochwasser im Juni 2018 ist es von einer Schlammlawine überflutet worden. Das war sein Ende.

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Psalm auf dem Holzbalken

Im Tiefgeschoss ist beim Neubau ein Teil der Bruchsteinmauern des alten Kellers erhalten geblieben. Von der Geschichte des Heims kündet auch ein beim Abbruch entdeckter Holzbalken, auf dem Psalm 127 eingraviert ist: „Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen“. Pastor Christoph Becker stützte sich darauf in seiner Ansprache beim Richtfest, bevor der technische Leiter des Pilgerheims, Siegfried Pelz, hoch oben auf dem Dachstuhl den symbolischen letzten Nagel ein- und krummschlug, er mit dem Zimmermann den traditionellen Klaren kippte und der geschmückte Richtkranz mit dem Kran hochgezogen wurde.

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Erstmals arbeitet das Pilgerheim bei diesem Neubau mit einem Generalunternehmer zusammen, Runkel-Bau aus Wermelskirchen. „Eine richtige Entscheidung“, freute sich Noß über die gute Arbeit aller Handwerker. Der Rohbau konnte am Freitag besichtigt werden. Jetzt beginnt der Innenausbau. Die ersten Fenster sind schon eingesetzt. In einem Jahr soll Haus Emmaus eingeweiht werden.

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