Sanierungsfall nach dem Wupper-HochwasserDie „Wipperaue“ steht zum Verkauf

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Das traditionelle Gasthaus am Wupperufer, seit 1840 beliebtes Ausflugsziel, ist vom Wupperhochwasser im Juli schwer getroffen worden.

Das traditionelle Gasthaus am Wupperufer, seit 1840 beliebtes Ausflugsziel, ist vom Wupperhochwasser im Juli schwer getroffen worden.

Leichlingen – Als traditionelles Ausflugslokal an der Wupper war der Gasthof „Wipperaue“ seit 1840 ein Begriff. Doch erst mit seiner aufwendigen und liebevollen Renovierung, die drei Jahre dauerte, wurde der Hotel- und Restaurantbetrieb, der eigentlich auf Solinger Stadtgebiet liegt, gefühlt aber klar zu Leichlingen gehört, erst vor wenigen Jahren wieder zu einer Topadresse der Gastronomie im Bergischen Land. - Bis im Juli 2021 das Hochwasser der Wupper die Anlage flutete und alle Pläne zunichte machte. Nun soll die Immobilie als Sanierungsobjekt für 2,8 Millionen Euro den Besitzer wechseln.

„Herzlich willkommen“ heißt es in der Wipperaue vorerst nicht.

„Herzlich willkommen“ heißt es in der Wipperaue vorerst nicht.

„Die Wipperaue bedarf einer neuen Idee und einer neuen Kreativität. Ihre Kreativität ist gefragt, um dieses Kleinod zu reaktivieren und wieder zu einem echten Unikat zu machen, zu Ihrem einzigartigen Juwel“, so heißt es in der Anzeige auf einem großen Immobilienportal.

1,20 Meter hoch hatte das Wasser der Wupper im Erdgeschoss gestanden, das komplette Inventar des Restaurants und eine für die Spitzengastronomie ausgelegte Profiküche zerstört. Das Obergeschoss, in dem sich zwölf Hotelzimmer und eine Suite befinden, blieb unbeschädigt.

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Noch immer läuft die Trocknung der Gebäude, die im Erdgeschoss unter Wasser standen. Erste Sanierungsarbeiten sind angelaufen.

Noch immer läuft die Trocknung der Gebäude, die im Erdgeschoss unter Wasser standen. Erste Sanierungsarbeiten sind angelaufen.

Das Erdgeschoss ist inzwischen vollständig geleert worden, die Aufräumarbeiten sind weitgehend abgeschlossen und erste Sanierungsarbeiten haben begonnen. Der Schaden ist umso schmerzlicher als die umfassende, millionenschwere Grundsanierung des Traditionsgasthauses mit viel Sinn für eine geschmackvolle Luxusausstattung erfolgt war, die aus der Wipperaue eine repräsentative Spitzengastronomie mit gehobener Küche machte.

Spitzenadresse im Bergischen

Die Lage im Grünen, unmittelbar am Wupperufer und in Nachbarschaft des Wipperkotten, taten ihr Übriges, um aus diesem Ausflugsziel eine Spitzenadresse zu machen. Auch der alte Tanzsaal wurde aufwändig wiederhergerichtet, moderne Tagungsräume wurden angebaut. Nun ist alles ein großer Sanierungsfall, der „neuen Mut erfordert und neuer Tatkraft bedarf“, wie es in der Anzeige im Internet heißt.

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Die Hoffnung, mit dem zugkräftigen Namen „Wipperaue“ trotz des Corona-Lockdowns Ende 2020 noch ein einträgliches Nebengeschäft betreiben zu können, erfüllte sich für die Betreiber zuletzt auch nicht. Ein in der Leichlinger Brückenstraße eröffneter Feinkostladen ist mittlerweile wieder geschlossen worden.

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