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Sperrung statt ReparaturDas Aus für die Henley-Brücke in Leichlingen

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Die nach der Partnerstadt Henley benannte Leichlinger Wupperbrücke zwischen Rathaus und Brückerfeld bleibt gesperrt.

Die nach der Partnerstadt Henley benannte Leichlinger Wupperbrücke zwischen Rathaus und Brückerfeld bleibt gesperrt.

Leichlingen – Die Henley-Brücke wird wohl kein Mensch mehr betreten. Und wenn, dann allenfalls Bauarbeiter mit Vorschlaghammer und Motorsäge, um sie einzureißen. Sie soll nicht mehr geöffnet, sondern abgebrochen und durch den ohnehin geplanten Neubau ersetzt werden. Dazu hat sich die Stadtverwaltung jetzt nach eingehender Prüfung entschlossen. Denn ihre Reparatur mache keinen Sinn. Die bei der Bebauung des Brückerfeldes aus tropischem Bongossi-Holz errichtete Brücke hat 34 Jahre auf dem Buckel.

Sperrung bleibt bestehen

Seit Oktober 2019 ist die Fußgängerbrücke zwischen dem Leichlinger Rathaus und dem Marktplatz gesperrt, weil die Pylone, an denen der Übergang aufgehängt ist, unten morsch sind. Anfangs war von nur einigen Tagen Sperrung die Rede. Die Hoffnung auf eine rasche Instandsetzung zerstob aber schon bald, weil sich die Sanierung als teuer und kompliziert herausstellte.

Seit wenigen Wochen liegt im Rathaus nun eine Kostenschätzung für einen Sanierungs-Vorschlag vor. Sie bedeutet das vorzeitige Aus für die Henley-Brücke: Die freigelegten Sockel der hölzernen Pylon-Pfosten mit einem Korsett aus Stahlprofilen zu stützen würde mindestens 53 000 Euro kosten – eher mehr.

Nur wenige Wochen Zeit

So viel Geld für eine Notreparatur des alten Bauwerk auszugeben, das ohnehin bald komplett ersetzt werden muss, erscheint der Verwaltung aus einem weiteren Grund unsinnig: Ausschreibungs-Verfahren, Vergabe und Baustellen-Abwicklung würden so lange dauern, dass die Brücke voraussichtlich erst im Juli wieder benutzt werden könnte. Ab dann soll aber schon der Abbruch des Kaufparks und der Bau des neuen Rathausplatzes am Ostufer der Brücke beginnen.

Wegen dieser Großbaustelle müsste die Henley-Brücke ohnehin wieder gesperrt werden. Sie wäre daher – je nach Auftragslage der voll ausgelasteten Ingenieurbüros und Baubetriebe – möglicherweise nur zwei bis 14 Wochen lang in Betrieb.

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Für diesen kurzen Zeitraum hält die Verwaltung es für zumutbar, Fußgänger und Radfahrer weiterhin über die benachbarte Funchalbrücke umzuleiten. Der Umweg betrage nur 300 Meter. Den Politikern des Verkehrsausschusses wird in ihrer Sitzung nächste Woche Donnerstag empfohlen, auf die Reparatur zu verzichten und direkt mit Planung und Bau der ohnehin vorgesehenen neuen Wupperbrücke hinüber zum Brückerfeld zu beginnen.

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