LeverkusenFDP-Basis lehnte rechte Duldung ab

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Mit dabei: Monika Ballin-Meyer-Ahrens (r.) wurde nicht nur von Franziska Müller-Rech (l.) zur OB-Kandidatin gewählt.

Mit dabei: Monika Ballin-Meyer-Ahrens (r.) wurde nicht nur von Franziska Müller-Rech (l.) zur OB-Kandidatin gewählt.

Leverkusen – Die Vorgänge um die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten Thüringens am Mittwoch waren und sind bundesweit ein Thema – und somit auch in Leverkusen.

Kemmerich hatte die Wahl nicht zuletzt durch Stimmen der rechtsextremistischen Alternative für Deutschland (AfD) gewonnen – für viele Menschen nicht hinnehmbar. Petra Franke, seit zwei Wochen die hiesige Kreisvorsitzender der Liberalen, hat eine klare Meinung dazu: Sie verstehe zwar durchaus, dass Kemmerich zur Wahl angetreten sei.

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Sonst hätte es „nur Kandidaten von links- und rechtsaußen gegeben“. Aber: „Für mich ist auch klar: Es kann keinen Liberalen geben, der sich mit Stimmen der AfD ins Amt wählen lässt.“ Es habe ja seinerzeit auch in Leverkusen Versuche der Annäherung von rechts an die FDP gegeben – nämlich seitens der Vereinigung Aufbruch Leverkusen, die aus der ehemaligen Ratsgruppe Pro NRW um den Kommunalpolitiker Markus Beisicht entstanden war. Und dem habe man sich von vornherein konsequent verweigert.

„Hätte Wahl erst gar nicht angenommen”

Franke betonte, dass sie Herr Kemmerich und dessen Landesverband ganz sicher keine Empfehlung geben werde, was er zu tun und zu lassen habe. Aber: „Ich an seiner Stelle hätte die Wahl erst gar nicht angenommen.“ Letztlich eine Einsicht, zu der im Laufe des Donnerstags auch Kemmerich gelangte: Er stellte das Amt zur Verfügung.

Was Monika Ballin-Meyer-Ahrens von der Leverkusener FDP-Ratsgruppe, die im September zur OB-Wahl antreten wird, begrüßt: Sie habe sich zwar durchaus vorstellen können, dass Kemmerich eine Regierung zu bilden versuche, „um der Demokratie genüge zu tun“, sagt sie. Aber nicht unter diesen Voraussetzungen. Der Vorgang an sich sei von vorneherein „kein demokratisches Paradestück“ gewesen. „Jetzt ist es ein Ende mit Schrecken. Das ist besser als eine Hängepartie.“ (frw)

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