LeverkusenSchönste Kleingärten der Alfred-Vissel-Anlage ausgezeichnet

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NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser (links) lobte das Engagement der Kleingärtner.

NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser (links) lobte das Engagement der Kleingärtner.

Leverkusen – Die silberne Gießkanne nutzt der Vorstand der Alfred-Vissel-Anlage nicht zur Bewässerung seiner Pflanzen. Er ist ein Symbol und die Anerkennung für freiwilliges Engagement. Laut Bezirksvorsteher Frank Schönberger ist den Preisrichtern die Entscheidung nicht leicht gefallen.

Das Gelände, auf dem sich die ehemalige Rheinische Dynamitfabrik befand, ist mit Giftstoffen belastet. Durch den Bau von Hochbeeten in 24 betroffenen Gärten konnte die Bepflanzung der Kleingärten fortgeführt werden. Auf die Gestaltung, Pflanzenauswahl und Pflege der Einzelparzellen und auf eine umfangreiche Nutzgartenfläche achtetet die Jury besonders. Während einer elfstündigen Begehung der Anlagen befasste sich der Stadtverband der Kleingärtnern gemeinsam mit den drei Bezirksvertretern und Verantwortlichen des Fachbereichs Stadtgrün unter anderem mit der Frage der Integration. „Wir haben 86 Parzellen, die an Hobbygärtner aus 14 Nationen vermietet werden. Alle begegnen sich bei uns alle auf Augenhöhe“, erzählt Hans-Jürgen Graf, erster Vorsitzender. Für den Oberbürgermeister Uwe Richrath sind die Leverkusener Kleingartenanlagen Orte der Begegnung, wo Gemeinschaft in der Regel groß geschrieben wird, wo jeder kreativ sein kann und wo man sich im besten Fall gegenseitig unterstützt.

Mit der Fertigstellung ihres Vereinshauses hat die Kleingartenanlage Hitdorf einen Raum für mehr Austausch geschaffen. Von der Jury bekam sie dafür den dritten Platz. Die Kleingartenanlage Burgloch konnte erneut mit ihrer gepflegten Außenanlage punkten und landete auf Platz zwei. Dass in der Chemiestadt auch die Kleingartenkunst blüht und gedeiht, davon sollte sich Ursula Heinen-Esser selbst ein Bild machen. Die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz verpasste die Siegerehrung aufgrund eines Verkehrsstaus um eine halbe Stunde. Vormittags war die Ministerin in Bremen auf der Umweltministerkonferenz gewesen. Die dreitägige Veranstaltung hielt sie jedoch nicht davon ab, ein paar Worte an die Hobbygärtner zu richten. „In Nordrhein Westfalen gibt es 120 000 Kleingärten auf 1600 Anlagen – ein riesiges Potenzial. Wir brauchen mehr Grün, zum einen wegen des Klimawandels und den erhöhten Schadstoffausstoßen, zum anderen für die Biodiversität und Artenvielfalt“, so Heinen-Esser. Sie sei begeistert von den engagierten Gärtnern, die dazu beitragen die Stadt Leverkusen umweltfreundlicher zu gestalten.

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