Dampfbahn in WiesdorfMit Strom und Dampf durch den Stadtpark

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Auf der D 5 drehten Kinder und Erwachsene ihre Runden durch den Park. Das Original wird mit Diesel betrieben, die Miniatur-Lok fährt elektrisch.

Auf der D 5 drehten Kinder und Erwachsene ihre Runden durch den Park. Das Original wird mit Diesel betrieben, die Miniatur-Lok fährt elektrisch.

  • Verein veranstaltete seinen ersten Fahrtag der Saison - Weitere Termine an jedem ersten Sonntag im Monat

Quer durch den Wiesdorfer Wilhelm-Dopatka-Park hörte man am Sonntag, wie die Dampfbahnen auf den Gleisen pfeifen und die Kinder laut quietschen. Der Verein Dampfbahn-Leverkusen ließ seine Bahnen zum ersten Mal in diesem Jahr durch den Stadtpark fahren.

Start verschoben

Eigentlich sollte die Saison schon vor einer Woche starten, doch der Verein verschob den Termin kurzfristig. "Es war einfach zu kalt und zu nass", sagte Vorsitzender Hans-Joachim Kaps. Erst zweimal in der insgesamt 15-jährigen Geschichte des Vereins sei ein Fahrtag ausgefallen. Ein Wochenende später hatten die Eisenbahnfans dafür strahlenden Sonnenschein und eine ganze Schlange wartender Kunden. An guten Tagen erreiche der Verein sogar vierstellige Fahrtzahlen. Die meisten Mitfahrer der Bahnen sind Kinder. Doch auch so mancher Erwachsener testet gerne einmal die Fahrt mit den Lokomotiven. "Manchmal fahren auch große Kinder mit leuchtenden Augen gerne mit. Wir erfüllen dann deren Kindertraum", sagte Kaps.

Wenn er sich gerade nicht mit den Eisenbahnen beschäftigt, arbeitet er als Starkstromelektriker. Auch die anderen 25 Mitglieder sind nicht alle beruflich Eisenbahner, sondern beispielsweise Polizisten oder Studenten. Nicht jedes Vereinsmitglied muss sich dauerhaft mit den Wagen und Lokomotiven auseinandersetzen. Kaps freue sich auch immer über Menschen, die beim Ticketverkauf oder bei Verhandlungen mit der Stadt helfen. Da gebe es viel Bedarf. "Wir wollen uns erweitern und die Schienen in Richtung des Calevornia-Bads weiter ausbauen", verrät der Vorsitzende. Schon als kleines Kind begeisterten ihn persönlich die Fahrzeuge. Noch vor seiner Geburt habe sein Vater, der Eisenbahnfahrer war, ihm eine Lokomotive geschenkt. Die Familie hatte in der Nähe der Schienen gewohnt. "Irgendwie hat mein Weg mich immer wieder zu den Eisenbahnen geführt", erzählte er. Meist baut er sich die Lokomotive selbst, denn Technik mache ihm Spaß. Allerdings ist sein Hobby so auch wesentlich preiswerter. Um eine kleine Dampflokomotive zu bauen, braucht es Material im Wert von mehr als 2000 Euro. Kaufe man diese fertig gebaut, müsse man ungefähr das zehnfache zahlen. Damit die Dampflok überhaupt durch den Park fährt, braucht es noch etwa 50 bis 60 Liter Wasser und einen großen Eimer voll Kohle. Diese bekomme er nicht überall und auch nicht jedes Wasser passt der Bahn.

Die Erlöse durch die Fahrten gehen an den Verein. Der benutzt das Geld dann unter anderem dazu, die Gleise instand zu halten. Besucher kommen oft von weit her. Bis zu 150 Kilometer würden Eltern mit ihren Kindern zurücklegen. Gastfahrer würden teilweise sogar aus dem Ausland anreisen, um ihre Bahnen auf den Gleisen im Park zu testen. Johanna Mücher aus Burscheid und ihre Freundin Barbara Eichberger sind mit ihren insgesamt vier Kindern angereist.

Noch bis Oktober

Schon drei Jahre kommt Mücher her und hat Eichberger zum ersten Mal mitgenommen. "Ich finde es toll, dass die Bahn wirklich dampft und mit Kohle betrieben wird", sagt die achtjährige Tochter Laura Mücher.

Noch bis Oktober lassen die Mitglieder des Vereins ihre Bahnen mit Wagen jeden ersten Sonntag im Monat durch den Stadtpark fahren.

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