Rheinisch-Bergischer KreisFDP will den Richtungswechsel

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Rheinisch-Bergischer Kreis – Kreisparteitag entscheidet über Personalien – Lindner aus Berlin zugeschaltet

Mal mit, mal ohne Maske nahmen die Liberalen am Samstag in der Aula im Odenthaler Schulzentrum Platz an den vielen Tischen – einzeln, in vorgeschriebenem Abstand. Als der FDP-Kreisvorsitzende Lothar Esser eine seiner beiden Handglocken erklingen ließ, war dies der Start für den außerordentlichen Kreisparteitag und die Kreiswahlversammlung. Und die begann mit einer Grußbotschaft von Christian Lindner, FDP-Parteichef und Fraktionsvorsitzender im Bundestag – per Video direkt aus dem Berliner Reichstag: „Ich fühle mich meiner Heimat verpflichtet und stehe in der Verantwortung für die Direktkandidatur beim Kreisverband und bei den Bürgern“, stellte Lindner klar. Und weiter: „Mein Ziel war und ist, die FDP nicht nur im Parlament, sondern auch in Regierungsverantwortung zu sehen.“

Nach der Videobotschaft begann die eigentliche Kreiswahlversammlung. Für die 27 Wahlbezirke des Rheinisch Bergischen Kreises hatten sich 27 Bewerber aufstellen lassen, außerdem die Bewerber für die Reserveliste. „Es war nicht zu erwarten, dass so viele gekommen sind“, sagte der Kreisvorsitzende und bat, die Sitzordnung für die Dauer der Versammlung beizubehalten. „Es werden Fotos davon gemacht.“ Zur Sicherheit, damit bei einem Coronafall alles nachvollziehbar sei. Statt Wahlkabinen für die Stimmabgaben wurden auch Stimmzettel ausgegeben, die eingesammelt und hinter den Plakaten auf der Bühne auf dem Boden kniend ausgezählt wurden. Erst später kam jemand auf die Idee, einen Tisch auf die Bühne zu hieven, um das Auszählen zu erleichtern. Lothar Esser gab das Ergebnis bekannt: Die 61 Wahlberechtigten hatten zwischen 58 bis 55 Stimmen für die jeweiligen Bewerber aus den Kommunen zwischen Overath und Leichlingen abgeben, ein Wahlzettel war ungültig.

Für Platz eins der Reserveliste wurde der Kürtener Michael Becker, amtierender Vorsitzender der FDP-Fraktion im Kreistag, vorgeschlagen. Er gab sich kampfesstark: „Es geht bei der Kreistagswahl nicht nur um den Wiedereinzug einer starken FDP in den Kreistag, sondern auch um den Politikwechsel im Kreis. Wir haben seit sechs Jahren eine Koalition im Kreistag aus CDU und Grünen. Die Grünen diktieren der CDU die Themen federführend. Uns fehlt, ist, dass die Mitte wieder berücksichtigt wird, nicht nur der Bürgerschaft, sondern auch der Mittelstand.“ Er nannte Fachkräftemangel, Bildung, Entwicklung des Rheinisch Bergischen Kreises und Zukunftsgestaltung, die in den Fokus sollten. Abstimmungsergebnis: 58 Ja-, zwei Nein-Stimmen, eine Enthaltung.

Bei der Veranstaltung ließ es sich der frühere FDP-Kreistagsvorsitzende Hermann Küsgen nicht nehmen, eine Ehrung aus seiner Amtszeit nachzuholen. Er würdigte Mathilde Drewing, stellvertretende Landrätin, seit 46 Jahren FDP-Mitglied, unter anderem zuständig für die Finanzen.

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