„Da bleibt nur Öde“Kaufhof-Filiale in Wiesdorf schließt

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Die Kaufhof-Filiale schließt.

Leverkusen – Das ist ganz schrecklich, beängstigend, eine Katastrophe!“ Frank Schönberger, Vorsitzender der Werbegemeinschaft City Leverkusen, Leverkusener CDU Vorsitzender und Oberbürgermeister-Kandidat seiner Partei, ist beinahe fassungslos angesichts der Nachricht, obwohl diese nicht ganz unerwartet am Freitagnachmittag eintrifft: Der Konzern Kaufhof-Karstadt schließt bundesweit 62 seiner 172 Filialen, 18 davon in Nordrhein-Westfalen – darunter das Haus in Leverkusen. „Es ist eine Katastrophe“, sagt auch Oberbürgermeister Uwe Richrath. Er hatte damit gerechnet, aber nicht gewusst, dass es Leverkusen wirklich trifft. Einen Gesprächstermin mit der Kaufhof-Spitze hat er schon vereinbart.

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Seit dem Bau der neuen Stadtmitte im Bereich der Hauptstraße und des heutigen Wiesdorfer Platzes war das Warenhaus der Garant für eine funktionierende Fußgängerzone, mit seinem breiten Sortiment unverzichtbar für den Wiesdorfer Einzelhandel und der Kundenmagnet für die City. Nun droht dem City-Abschnitt A und seinen „Luminaden“ ein ähnliches Schicksal wie der verwaisten City C. „Eine höchst besorgnis-erregende Nachricht in einer für den Einzelhandel feindlichen Zeit“, sagt Schönberger. Natürlich werde auch er alles versuchen, die Schließung abzuwenden, „aber das ist ja aussichtslos“.

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Absturz droht

Als wäre die Lage des Wiesdorfer Einzelhandels nicht ohnehin schwierig gewesen, droht dem Leverkusener Einkaufszentrum nun ein Absturz. Bisher ist der Kaufhof ein Gegengewicht zur Rathaus-Galerie. „Ich hatte einen Investor, der bereit war, die Leerstände in der Schrägstraße der Luminaden zu kaufen und neu zu beleben. Als der hörte, der Kaufhof könne schließen, zog er sein Angebot sofort zurück“, berichtet Schönberger.

Und eine Neubesetzung der Kaufhof-Flächen sei nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Kaufhäuser seien nicht mehr im Trend, und selbst ein Abriss sei kaum möglich, da der Kaufhof-Komplex baulich mit dem Wohnhochhaus verbunden ist. „Da bleibt nur Öde, ein schwarzes Loch am Ende der Fußgängerzone. Dann endet die Fußgängerzone bald am Café Extrablatt.“ 

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