„Extrem schlechtes Krisenmanagement“Holi Festival evakuiert – das sagen die Besucher

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Die Besucher mussten am Samstagabend vom Gelände runter.

Leverkusen – Nachdem das Holi Festival im Neuland Park am Samstagabend wegen des drohendes Unwetters abgesagt und das Gelände evakuiert wurde, haben sich zahlreiche Besucher auf Facebook zu Wort gemeldet.

„Ich war so unfassbar enttäuscht von heute“, schreibt Laura Faßbender. „In den letzten vier Jahren hab ich sowas wie heute noch nie erlebt. Das Sicherheitspersonal hat die Besucher teilweise behandelt wie Tiere, auf keine Fragen geantwortet und auch vom Auftreten her super unfreundlich. Kein Wunder das dann ,,Tumulte“ und „Unruhen“ entstehen“, beschwert sie sich.

„Ziemlich unnötig“

Neben Decken hätte man auch wenigstens Wasser austeilen können, sagt sie: „Das haben wir erst bekommen als wir den Sanitätern alle 30 Sekunden auf die Nerven gegangen sind.“ Wie viele Besucher kann sie den Abbruch der Veranstaltung nicht nachvollziehen: „Nach 15 Minuten Regen das Festival abzusagen ist ziemlich unnötig.“

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Andere Besucher beschweren sich, dass es keine „anständigen Anweisungen“ gegeben hätte. „Extrem schlechtes Krisenmanagement“, findet auch Patrick Rossol. Facebook-Nutzer Oliveira de Willian schreibt: „Ich fand es sehr absurd, die Party wegen eines kleinen Regens abgesagt zu haben. Die örtlichen Sicherheitskräfte waren alle aggressiv gegenüber den Gästen, die für den Eintritt in die Party bezahlten.“

Andere User hingegen haben Verständnis für die Absage vom Veranstalter. „Ich kann verstehen, warum sehr viele enttäuscht sind, dass so früh Schluss war“, schreibt Maria Mia. „Die Unterbrechung war gerechtfertigt.“

„Sicherheit im Vordergrund“

Veranstalter Johannes Thull von Holi Concept rechtfertigt seine Entscheidung: „Die Sicherheit der Besucher steht im Vordergrund.“ Daher hätten sie gegen 18.30 Uhr beschlossen, das Gelände räumen zu lassen. Dass einige Besucher nur von Regen gesprochen haben, lässt er nicht gelten: Er und sein Team hätten die Wetterlage „engmaschig beobachtet“. Wenn man die Blitze über dem Gelände gesehen hätte, sei die Evakuierung gerechtfertigt gewesen, weist er darauf hin. Dass es nach der Räumung zu „Tumulten“ gekommen sein soll, hält er für „übertrieben“. Und er wehrt sich auch gegen die Kritik einiger Besucher, dass die Ansagen nicht gut kommuniziert worden seien. „Es gab Durchsagen mit dem Megafon.“ Er könne verstehen, wenn einige über den Ausgang enttäuscht seien und will sich im Laufe des Tages noch mit einem Statement äußern.

Dass die Polizei eine mögliche Evakuierung unterstützt, war im Vorfeld bei der Planung abgesprochen worden. Dass die Polizei mit so vielen Einsatzkräften angerückt war, war laut Johannes Thull „für uns nicht nötig“. Der Einsatzleiter hatte am Samstagabend die Zahl der Polizeibeamten mit dem Argument gerechtfertigt: „Es war so viel Druck auf dem Gelände, weil alle gleichzeitig wieder darauf wollten, dass wir die Einsatzkräfte zusammenziehen mussten, um das ordentlich ablaufen zu lassen.“

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