Leimbacher BergBäume fällen oder Radweg auf die Straße verlegen?

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Die später nachgerüstete Warnbake direkt vor dem Wartehäuschen entschärft die Situation für Radfahrer kaum.

Die später nachgerüstete Warnbake direkt vor dem Wartehäuschen entschärft die Situation für Radfahrer kaum.

Leverkusen – Bergab muss man weniger strampeln – das ist aber auch der einzige Vorteil, den Radfahrer an der Schlebuscher Kandinskystraße haben, die den Leimbacher Berg hinaufführt. Denn gerade auf der westlichen Seite – also bergab – kann zu hohe Hangabtriebskraft sehr gefährlich werden. Nicht nur, weil der Radweg im Abschnitt zwischen Berliner Straße und Wolf-Vostell-Straße über ein Buckelpiste aus Wurzeln und Schlaglöchern führt – auch ein Buswartehäuschen wurde aus Mangel an Alternativen mitten auf dem Radweg platziert.

Drei Varianten

Nun hat die Stadtverwaltung mehrere Sanierungsvarianten für den Fuß- und Radweg vorgelegt. Drei Varianten stehen dabei zur Diskussion: Die Erneuerung des Rad- und Gehwegs bei Fällung aller Bäume und möglicher Neupflanzung – da die Annahme besteht, dass die großen alten Platanen ihre Wurzeln sonst direkt wieder durch den neuen Weg schlagen. Die zweite Variante ist die Instandsetzung wie im Bestand. Erneute Wurzelschäden könnten dabei lediglich durch eine Höherlegung des Rad- und Gehwegs vermieden werden – dafür müsste allerdings genau geprüft werden, welche Folgen das für Einfahrten und die Entwässerungssituation hat. Eine dritte – und die von der Verwaltung bevorzugte Variante – ist die Verlegung des Radweges auf die ohnehin überbreite Fahrbahn. Für die östliche Seite sei in allen Fällen eine punktuelle Ausbesserung ausreichend.

Konkret schlägt die Stadtverwaltung vor, im Abschnitt zwischen Berliner Straße und Franz-Marc-Straße in Fahrtrichtung Odenthaler Straße einen 1,5 Meter breiten Schutzstreifen auf der Fahrbahn zu markiert. Im breiteren Bereich zwischen Franz-Marc-Straße und Wolf-Vostell-Straße könne sogar ein richtiger Fahrradstreifen von 3,25 Meter markiert werden.

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Das hätte einen positiven Nebeneffekt: Die überdimensionierte – und zum Rasen animierende – Fahrbahn würde in diesem Bereich zusätzlich eingeengt. Das könnte laut Stadtverwaltung die Aufmerksamkeit für Radfahrer erhöhen und eventuell auch mehr zur Einhaltung der Geschwindigkeit von 50 km/h anregen. Zum Gehweg hin verbreiterte Baumscheiben sollen die Wurzeln besser schützen – und den sanierten Gehweg vor ebendiesen.

Anwohner müssen zahlen

Soweit dürfte diese Planung bei Anwohnern für Zufriedenheit sorgen. Dann kommt aber der Haken: Die Kosten für die Sanierung des Rad- und Gehweges werden auf etwa eine halbe Million Euro geschätzt, bei Variante eins kämen noch 160 000 Euro für die Fällung und Neupflanzung der Bäume hinzu. Da die Wege aus dem Jahr 1987 stammen, gilt für alle drei Sanierungsvarianten: 70 Prozent der Kosten müssen von den Anliegern, sowohl der West- als auch der Ostseite der Kandinskystraße, getragen werden. Durch Fördergelder könnte sich das auf 50 Prozent reduzieren.

Wartehäuschen verschieben

Die Bezirksvertretung III berät am Donnerstag, 4. Februar, über die Pläne. Sofern sie dem zustimmt, wird in einem nächsten Schritt eine Bürgerbeteiligung stattfinden, die Anwohner per Post über die Pläne informiert und Möglichkeit zur Rückmeldung bietet. Unabhängig davon soll das größte Hindernis auf dem Radweg schnellstmöglich verschwinden: Das Bushäuschen Kandinskystraße soll übergangsweise an die Haltestelle Leimbacher Hof versetzt werden. Das kann geschehen, sobald die Bezirksvertreter dem zugestimmt haben.

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