„Lev kontra Raststätte“Leverkusener demonstrieren in Bonn gegen Lkw-Rastplatz

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Im Juli demonstrierte die Initiative von Sprecher Peter Westmeier (mit Funkgerät) gegen die Raststättenpläne an der A 1 mit einer Menschen- und Fahrradkette.

Im Juli demonstrierte die Initiative von Sprecher Peter Westmeier (mit Funkgerät) gegen die Raststättenpläne an der A 1 mit einer Menschen- und Fahrradkette.

Leverkusen/Bonn – 30 Trillerpfeifen und Plakate sind mit dabei, wenn sich am heutigen Mittwoch um 13 Uhr zwei Busse vom Parkplatz am Pfarrsaal Sankt Maurinus in Lützenkirchen nach Bonn zum Bundesverkehrsministerium aufmachen. Darin sind rund 80 Leverkusener, die sich der Initiative „Lev kontra Raststätte“ angeschlossen haben, um Druck bei den Entscheidern zu machen. „Und die sitzen in Bonn“, sagte Peter Westmeier von der Bürgerinitiative. Es sei eher ein Zufall gewesen, dass die Leverkusener Demonstranten während der Bonner Klimakonferenz in die ehemalige Hauptstadt fahren. „Nach wie vor aber wird ein Rastplatz für hundert Lkw in Leverkusen favorisiert. Die Standortsuche befindet sich in der finalen Phase.“ Mit dieser Erkenntnis hatte die Bürgerinitiative erneut mobilisiert.

Am vergangenen Freitag kam die Zusage des Ministeriums, dass Behördenvertreter eine kleine Gruppe der Protestler empfangen werden. Westmeier war schon 2012 im Ministerium, als das erste Mal eine Raststätte mit einem Parkplatz für Lkw im Bürgerbusch erfolgreich verhindert wurde. „Aber die Ansprechpartner von damals haben sich verändert“, so der Leverkusener.

Anstieg der Einbruchszahlen

Die Argumente sind jedoch ähnlich geblieben. „Eine Raststätte in einem Wohngebiet zieht viele Probleme nach sich“, so Westmeier. In ähnlichen Fällen sei ein Anstieg der Einbruchszahlen zu verzeichnen gewesen. Auch eine Zunahme der Feinstaubbelastung für die Menschen sei zu erwarten.

Westmeier weist daraufhin, dass Remscheid sich schon vor fünf Jahren angeboten hätte, eine bestehende Raststätte für Lastwagen zu erweitern. Das Angebot sei aber nie angenommen worden. Eine noch recht junge Veränderung in der Gesetzgebung ist nach Ansicht der Demonstranten im Sommer hinzugekommen. Von diesem Zeitpunkt an dürfen Lastwagenfahrer nicht mehr am Wochenende in ihren Fahrzeugen die langen Pausen machen. „Das führt dazu, dass die Rastplätze in Belgien und Holland am Wochenende leer und bei uns die Plätze voll sind, weil in Deutschland keine Kontrollen dazu stattfinden“, erläuterte Westmeier. Sollte in Zukunft aber auch in Deutschland hingeschaut werden, würden auch hierzulande am Wochenende die Plätze leer sein.

Während Westmeier mit einer kleinen Delegation solche Argumente vorträgt, sollen die anderen Leverkusener vor dem Ministerium Rabatz machen. Der Aktivist ist erfreut darüber, wie viele Menschen auch unter der Woche sich Zeit für das Anliegen genommen haben. „Ein paar Plätze in dem Bus sind noch frei. Man sollte sich aber vorher anmelden“, so der Sprecher der Bürgerinitiative. Die Mitfahrt kostet fünf Euro. Platzreservierung und Anmeldungen laufen per E-Mail.

info@lev-kontra-raststaette.de

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