12. Kölner AlpintagHimalaya, Anden und die Alpen im Forum

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Wie vor der Berghütte: Patrick Gniesmer entfacht ein Lagerfeuer.

Wie vor der Berghütte: Patrick Gniesmer entfacht ein Lagerfeuer.

Leverkusen – Egal ob Wanderer, Trekking-Begeisterter oder Klettermaxe: Im Forum Leverkusen wurden sie alle am Samstag fündig. Dort veranstaltete der „Deutsche Alpenverein Sektion Rheinland Köln „ – kurz DAV – den 12. Kölner Alpintag. Eine Messe für alle Sport- und Naturbegeisterten. Die zahlreichen Vorträge, Seminare und Informationsstände bedienten sowohl erfahrene Bergfreunde als auch solche, die das erst noch werden wollen.

Outdoor-Markt und Seminare

Mit dabei waren Aussteller aus dem ganzen Land, die passendes Zubehör anboten. Gebrauchte Ausrüstungsgegenstände konnten die Besucher zudem beim Outdoor-Second-Hand-Markt kaufen. Wer nach einer neuen Inspiration für ausgefallene Wanderrouten suchte, der wurde mittels multimedialer Reportagen und Installationen mitgenommen auf den Himalaya, in die Anden, auf die 82 höchsten Gipfel der Alpen sowie einmal quer durch Europa. Im Rahmen zahlreicher Seminare, die größtenteils ausgebucht waren, zeigten Experten unter anderem, wie man die Wetterverhältnisse in den Bergen richtig einschätzt, wie man mit dem Smartphone die besten Bilder macht – und wie man eine Reiseroute in sechs Schritten plant. Weitere Vorträge über Knotenkunde, das richtige Packen eines Rucksacks, über Bergsteigen mit Schneeschuhen und viele andere Themen machten das Angebot komplett.

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Erstmals dabei beim Alpintag war das so genannte Kompetenzcenter. Dort standen einige der erfahrensten Wanderer des DAV den Besuchern Rede und Antwort. „Teilweise kommen Leute hierher, die nach Tipps für den ersten Wanderurlaub fragen. Andere sind schon erfahrener, möchten sich aber trotzdem einige Ratschläge einholen – etwa wie wir den Schwierigkeitsgrad einer bestimmten Route einschätzen. Oder welcher Schwierigkeitsgrad überhaupt angemessen ist“, sagte Anna Skora.

Angebot: Gemeinsam touren

Sie ist selbst schon mehrere Monate durch Südamerika und Zentralasien gewandert ist. Darüber hinaus gebe es für Menschen, die eine Idee für eine Wanderroute hätten und selber Erfahrung mitbrächten, die Möglichkeit, Gemeinschaftstouren anzubieten: „Denen können sich dann andere mit dem gleichen Können anschließen.“ Themen, die ebenfalls allgegenwärtig waren im Forum: der Klimawandel und die Nachhaltigkeit beim Umweltschutz. Egal ob bei Kurzvorträgen, in Seminaren oder an den Ständen der Aussteller: Diese Dinge werden in der Wandererszene ernst genommen. So wurden beispielsweise kleine Portemonnaies aus alten Fahrradtaschen gebastelt, ein Workshop zum Bienenwachstücher-Herstellen angeboten oder über nachhaltiges Wandern informiert.

Lagerfeuer auf dem Vorplatz

Wer selber aktiv werden wollte, konnte das beim Slacklining oder beim Erklimmen des Kletterturmes tun. Und auch auf dem Platz vor dem Forum ging es weiter mit dem Programm: Der Geruch des Feuers, das dort in einer kleinen Feuerschale entfacht wurde, erinnerte an das Lagerfeuer vor einer Berghütte, an dem man es sich nach einem langen Wandertag gemütlich macht. Gleich nebenan polierten Jakob (9) und Julia (7) vom DAV Kieselsteine. „Vorher sind die Steine rau und staubig. Wenn man mit dem Polieren fertig ist, kann man die schönen Maserungen sehen und die Steine sind ganz glatt“, erklärte Julia, ehe Jakob sich kurzzeitig verabschiedete, um bei einem Vortrag über das Bergsteigen mit der ganzen Familie vor Publikum zu sprechen. Was wiederum zeigte: Schon die Kleinsten sind im DAV willkommen. „Wir wollen auch schon die Kinder langsam an das Wandern heranführen. Ab dem Vorschulalter kann man dann teilweise sogar schon die ersten Wanderfreizeiten ohne Eltern unternehmen“, sagte Renate Jaritz, Leiterin der Familiengruppen im DAV.

Auch gerne im Bergischen

Wenn die Mitglieder des Alpenvereins nicht in den Alpen unterwegs sind, erkunden sie übrigens sehr gerne und ausgiebig das Bergische Land. „Und ich finde, dass wir dabei sehr kreativ vorgehen“, betonte Jaritz. Denn: „Wir versuchen zum Beispiel häufig, neue Wege zu gehen, die nicht ausgeschildert sind.“

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