39. River Boat ShuffleMusik- und Partyqualität auf dem Rhein

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Tanz und laute Töne: Ehe unter anderem die Musiker von Garden Of Delight den Gästen an Bord der „MS Eureka“ einheizten (links), begrüßte Kapitän Edwin Bosma die Gäste (rechts).

Tanz und laute Töne: Ehe unter anderem die Musiker von Garden Of Delight den Gästen an Bord der „MS Eureka“ einheizten (links), begrüßte Kapitän Edwin Bosma die Gäste (rechts).

Leverkusen – Draußen an der Gangway steht der niederländische Kapitän Edwin Bosma, begrüßt lächelnd seinen Gäste, wackelt mit dem Bein schon ein bisschen zur Musik, die aus dem Inneren des Schiffes herausflirrt zu ihm – und weiß neben Sinn für Melodien auch mit Humor zu überzeugen: Als sich nämlich einer der ankommenden Bootsgäste über den Nieselregen beschwert, beruhigt Bosma ihn mit den weisen Kapitänsworten: „Das meiste vom Regen geht ja zum Glück daneben.“ Die Folge: Lachen. Und klare Sache: Die Stimmung ist hervorragend bei der River Boat Shuffle, diesem traditionsreichen Ausflug auf dem Rhein, bei dem auf dem Schiff „MS Eureka“ auf zwei Decks gleich mehrere Bands spielen.

Gut gelaunt und beschwingt

Der Zeitplan ist auch 2019 wie immer: Um 19 Uhr wird zum ersten Mal der Takt angezählt. Um 20 Uhr werden die Taue eingeholt und Bosma lässt die Maschinen losdröhnen. Und um 24 Uhr sind alle wieder zurück am Anleger unterhalb der „Wacht am Rhein“. Gut gelaunt und beschwingt.

Mit „alle“ sind 450 Gäste gemeint. Ausverkauft. Mal wieder. Alle Plätze besetzt – es sei denn, die Stühle an den Tischen bleiben gerade einmal leer, weil getanzt wird zum Irish Folk von Garden Of Delight. Zum Blues von M. B. Fetch. Zum Rock der Sean Webster Band. Oder zum alles umfassenden Genre-Mix des Duos Korn und Sauter.

Ein Schiff voller Stammgäste

All diese Musiker sind Stammgäste der Musikschiffssause, die es bereits seit 39 Jahren gibt. Organisiert wird sie vom Verein „Jazz Lev“, dessen Herz im Wiesdorfer Club „Topos“ schlägt und dessen Herzschlag einmal im Jahr eben auch bis auf den Rhein zu hören ist. Und: Stammgäste sind auch viele der Tanzwütigen.

Zum Beispiel der 75-jährige Dieter Evertz, der tatsächlich von Beginn an dabei ist bei der River Boat Shuffle und sogar vom Urschleim der Bootsparty zu berichten weiß: Der Wiesdorfer war nach eigenen Worten 1968 mit dem im vergangenen Januar verstorbenen „Vater“ der Leverkusener Musikszene – dem Ex-„Jazz Lev“-Urgestein Wolfgang Orth, dem an diesem Abend gleich mehrfach gedacht wird – auf einem Schiff von Leverkusen nach Merkenich unterwegs. „Wir waren zu siebt, hatten Spaß und ein Bierfässchen dabei“, erinnert er sich. „Und damals kam uns dann eben auch die Idee für die River Boat Shuffle.“

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Die Folge: Nächstes Jahr wird bereits der 40. Geburtstag gefeiert. Und Dieter Evertz sowie seine Frau Helga und deren Kölner Freunde Klaus Pioprek und Johanna Pouillon, die ihn an diesem Abend begleiten, werden dann ganz sicher wieder dabei sein. Wie zig andere auch. Jedes Jahr das gleiche eben. Leverkusener Tradition. „Wir haben sogar schon die ersten vier Kartenreservierungen fürs kommende Jahr entgegengenommen“, sagt die „Jazz Lev“-Vorsitzende Birgit Kremer mit einem Lächeln im Gesicht. Musik- und Partyqualität verpflichtet eben.

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