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61 neue WohnungenWohnbauprojekt soll den Stadtteil Rheindorf aufwerten

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Leverkusen-Rheindorf – Es ist nicht einfach ein Wohnbauprojekt. Von einem neuen Quartierscharakter spricht Oberbürgermeister Uwe Richrath, von einer massiven Aufwertung eines ganzen Gebietes WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues. Die Rede ist vom Königsberger Platz in Rheindorf.

Nach sechs Jahren Vorlaufzeit beginnt die WGL hier nun mit ihrem größten Neubauprojekt der letzten Jahre: Vier neue Gebäude mit 61 Wohnungen und fünf Gewerbeeinheiten, 4339 Quadratemter zusätzliche Wohnfläche, dazu Parkplätze mit Elektrotrankstellen, Spiel- und Erholungsfläche.

Zunächst muss dafür aber Platz geschaffen werden. Die Bauzäune um die ehemalige Ladenzeile stehen schon, sie wird als erstes abgerissen, nur ein kleiner Teil bleibt zunächst stehen, um darin das Baubüro unterzubringen.

Das soll in fünf bis sechs Wochen erledigt sein, dann geht es dem Gebäude an den Kragen, das früher einmal Kaisers Tengelmann beherbergte. Das Ärztehaus zwischen den beiden Gebäuden bleibt bestehen, es befindet sich in Privatbesitz.

Fertigstellung Ende 2020

Im Frühjahr 2019 soll dann mit den Hochbauarbeiten begonnen werden – sofern bis dahin die Baugenehmigung vorliegt. „Damit rechnen wir aber jeden Tag“, sagt Mues. Größere Erdarbeiten dürfen nicht durchgeführt werden, weil sich das Gebiet in einer Wasserschutzzone befindet, das hat auch die von der Politik gewünschte Ansiedlung eines großen Einkaufsmarktes verhindert.

Millionenprojekt

Der Bau am Königsberger Platz ist das größte Projekt der WGL in den vergangenen Jahren. Die Investitionssumme soll bei 15 bis 17 Millionen Euro liegen – genau sagen kann Wolfgang Mues das noch nicht, weil die Bauaufträge noch nicht vergeben sind und es derzeit schwierig ist, Bauunternehmen zu bekommen. Die Kaltmieten in den öffentlich geförderten Wohnungen werden 5,75 Euro/m2 betragen, in den frei finanzierten über neun Euro. Alle Wohnungen sind schwellenlos. (stes)

„Das ist schade, wir hätten gerne hier einen Vollsortimenter gehabt, um ein richtiges Zentrum zu schaffen“, sagt Richrath. „Aber Trinkwasser ist ein hohes, schützenswertes Gut und da ist es natürlich auch richtig, dass es strenge Auflagen gibt.“

Deswegen dürfen auch keine Keller angelegt werden, ein überbauter Parkplatz wird ebenerdig angelegt, darüber entstehen neben Wohnungen auch ein Kinderspielplatz. Insgesamt soll die Bauzeit rund 20 Monate betragen, die Wohnungsbaugesellschaft rechnet damit, zum Jahresende 2020 dem ersten Mieter die Schlüssel übergeben zu können.

Von den 61 neuen Wohnungen (46 Zwei-Zimmer-/ 15-Drei-Zimmer-Wohnungen), werden 28 Einheiten öffentlich gefördert und 33 frei finanziert. „Es war uns wichtig, hier eine gute Mischung hinzubekommen, denn wir brauchen zwar sozialen Wohnungsbau in Leverkusen, aber wir wollen hier auch kein Ghetto aus öffentlich gefördertem Wohnungsbau entstehen lassen“, sagt Mues.

Für die WGL ist Rheindorf von besonderer Bedeutung, etwa 2800 ihrer knapp 7000 Wohneinheiten befinden sich in dem Stadtteil – mehr als in jedem anderen. Gerade deshalb liege es ihnen natürlich auch am Herzen, den Stadtteil zum Positiven zu entwickeln, sagen Mues und Richrath.

Ein Dorn im Auge ist den beiden dabei das heruntergekommene Wohnhaus in der Mitte des Platzes. „Ich habe schon häufig versucht, mit dem Inhaber, der in Luxemburg sitzt, in Kontakt zu kommen. Aber da ist nichts zu machen“, sagt Richrath.

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