Aktion in LeverkusenRadverkehrforscher werben für neuen Studiengang „Radverkehr“

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Exkursion mit Rad: Gerald Völker erklärt, dass die Balkantrasse hier am Imbacher Weg lange Zeit zu Ende war.

Exkursion mit Rad: Gerald Völker erklärt, dass die Balkantrasse hier am Imbacher Weg lange Zeit zu Ende war.

  • Um für den neuen Masterstudiengang „Radverkehr“ die Werbetrommel zu rühren, fuhren am Freitag Uni-Forscher und ADFC-Mitglieder auf der Balkantrasse.
  • Die Initiatoren wollen zeigen: Sie forschen nicht nur, sie kennen sich auch in der Praxis aus.

Leverkusen – An sieben Hochschulen in Deutschland kann man ab dem Herbstsemester zum ersten Mal im Master „Radverkehr“ studieren. Die Stiftungsprofessuren wurden im Februar durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) verliehen. Während an den Universitäten die Verfahren zur Besetzung der Professuren laufen, organisieren die Fakultäten Aktionen, um auf den neuen Studiengang aufmerksam zu machen.

Seit zwei Wochen ist daher eine Radtour als Staffelfahrt im Gange: Die Strecke führt von einer Hochschule zur nächsten; jede Uni bekommt eine Woche als Staffelabschnitt und füllt diese mit Programm. Man kommt miteinander ins Gespräch und trifft Akteure aus Planung und Politik sowie Verbandsvertretende, um sich über die aktuellen Fortschritte und Herausforderungen im Radverkehr auszutauschen.

Der Bergischen Uni Wuppertal gehört die vierte Etappe, und auf ihrem Weg durch Nordrhein-Westfalen kamen die Radelnden am Freitag auch durch Leverkusen. An der Fischgrätenbrücke in Opladen stößt Gerald Völker vom „Verein der Freunde und Förderer der Balkantrasse“ zu der illustren Gruppe, bevor die Tagesetappe auf eben dieser Radstraße weitergeht. Völker weiß einiges über die Geschichte der Trasse zu erzählen; über die Sammlung von Spenden zu ihrem Ausbau bis hin zu der Idee, ein Nebeneinander von Rad- und Schienenverkehr zu schaffen. Die 2012 eröffnete Strecke wird täglich von Radfahrenden frequentiert, bald soll auch eine neue Zählstelle eingebaut werden, die die Anzahl der Vorbeifahrenden festhält.

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„Wunderbar, hier fahren zu können“

Auch Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Rheinberg-Oberberg sind bei diesem Streckenabschnitt dabei. Ursula Schopphoff radelt wie viele andere in der Gruppe auf ihrem E-Bike mit. „Wir haben damals so gekämpft für die Balkantrasse“, schwärmt die 75-jährige Wermelskirchenerin, „und jetzt ist es einfach wunderbar, hier fahren zu können. Man möchte es gar nicht mehr missen.“ Der Förderverein leistet ganze Arbeit bei der Pflege der Strecke.

Das Tagesziel ist Wuppertal. Kristine Brosch, Dozentin im Fachzentrum Verkehr der Uni Wuppertal, organisiert am nächsten Tag eine Tour in die Niederlande. „So können wir vor Ort feststellen, wo die Schwerpunkte der Lehre liegen sollen“, erzählt sie. „Wir wollen aber auch zeigen: Wir forschen nicht nur, wir fahren auch Rad!“ Beim Radeln käme man immer gut ins Gespräch, und könne so Engagierte und am Studiengang Interessierte kennenlernen. Unter dem Motto „Radverkehr erfahren“ können alle Radbegeisterten einen Streckenabschnitt mitfahren. Ziel ist gegen Anfang Oktober das Bundesverkehrsministerium in Berlin.

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