Andrang in der CityLeverkusener Herbstmarkt-Händler spüren keine Inflation

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LEV-Herbstmarkt

Herbstliche Dekoration am Stand von Bernd Steinbach. Der Herbstmarkt lockte viele in die City. 

Leverkusen – Es ist 11 Uhr, der traditionelle Herbstmarkt hat gerade begonnen – da schlendern schon die ersten Interessierten durch die Wiesdorfer Fußgängerzone. Auch die Cafés sind rappelvoll, trotz des bewölkten Himmels. Bernd Steinbach ist guter Dinge an seinem Stand.

Er ist Besitzer eines Gartenbaubetriebes in Burscheid, in Wiesdorf bietet er Blumen- und Kürbisarten an. Außerdem hat er tolle Gestecke passend zum Herbst im Angebot. „Ich bin seit zehn Jahren auf den verschiedenen Herbstmärkten der Umgebung wie Opladen, Wiesdorf, Hilden aber auch Langenfeld. Auf solchen Märkten biete ich natürlich meine Produkte an, kann aber auch Eigenwerbung für meinen Hof machen“, erklärt er.

Er kann keinen Rückgang der Besucherzahl im Vergleich zu den letzten Jahren beobachten. Auch, dass die Menschen wegen der unübersichtlichen wirtschaftlichen Lage zögern etwas zu kaufen, ist ihm nicht aufgefallen. Aber: „Die ganze Organisation um den Marktstand drumherum ist sehr kompliziert und langwierig. Die Stände, die jetzt hier sind, sind die gleichen wie letztes Jahr, aber es kommen keine neuen mehr dazu“, sagt Steinbach.

Immer weniger Stände

Insgesamt gebe es jedoch Jahr für Jahr weniger Stände: Marktbeschicker seien gestorben – oder ihre Nachfolger hätten kein Interesse mehr an derartigen Veranstaltungen. Sofern es denn überhaupt Nachfolger gebe.

Auch Leverkusens Karnevalsvereine lassen sich die Gelegenheit nicht nehmen, Spenden für die Züge zu sammeln und die Besucher für die fünfte Jahreszeit zu begeistern. Die beginnt ja bald. Am Samstag und Sonntag beteiligen sich alle 19 Gesellschaften an dem Stand. Kinder haben zudem die Möglichkeit, an einem Glücksrad zu drehen. „Wir werben hier vor allem für unsere Prinzen-Proklamation am 19. November im Forum“, sagt Lothar Höveler von den Roten Funken.

Neuer Weg für den Zoch?

Mit Blick auf das sich abzeichnende Entweder-Oder bei den Zügen in Wiesdorf und Opladen macht er diese Beobachtung: Es bestehe wohl ein allgemeines Interesse, sich weder für den Wiesdorfer noch für den Opladener Karnevalszug zu entscheiden, sondern stattdessen einen völlig neuen Weg auf neutralem Boden zu planen. Gut eigenen würde sich dafür etwa eine Route über die Bismarckstraße.

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Der Herbstmarkt bietet den Besuchern zudem Leckereien: über Käse und Dips bis zu Crêpes, Popcorn, gebrannten Mandeln. Trotz des wechselhaften Wetters ist der Herbstmarkt in der belebten City für die Händler ein Erfolg: Auch die allgemein steigenden Preise sind hier kein Grund, zum Beispiel auf ein Herbstgesteck zu verzichten.

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