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Angst in LeverkusenDrogenhandel und Vermüllung hält Passanten vom Forum fern

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Das Forum soll zum neuen Treffpunkt der Wiesdorfer Drogenszene geworden sein.

Das Forum soll zum neuen Treffpunkt der Wiesdorfer Drogenszene geworden sein.

Leverkusen – Mit dem seit Anfang Mai laufenden Umbau des Wiesdorfer Busbahnhof hat sich die früher dort ansässige Drogenszene offenbar einen neuen Standort gesucht – und ganz in der Nähe gefunden.

Das teilt der Schlebuscher CDU-Ratsherr und Bürgermeister Bernhard Marewski in einem Brandbrief an Oberbürgermeister Uwe Richrath mit, nachdem er sich in der vergangenen Woche am Forum umgesehen hat. Demnach ist er durch mehrere Hinweise aus der Bevölkerung auf das Problem aufmerksam geworden, für das er jetzt dringend Lösungen fordert.

Folgen für das Restaurant

Sowohl vor der Fensterfront des Terrassensaals als auch auf dem Vorplatz und den höher gelegenen, über Treppen erreichbaren Dach- und Terrassenflächen hat Marewski in den Abendstunden verschiedene Gruppen junger Menschen beobachtet, die dort laute Musik hörten, Flaschenbier tranken und ihre nähere Umgebung vermüllten. 

Zu vorgerückter Stunde, sei ihm außerdem berichtet worden, hielten im Bereich der Parkhauszufahrt regelmäßig hochwertige Fahrzeuge mit Kölner Kennzeichen, die dann von den Jugendlichen aufgesucht würden, was ganz offensichtlich mit Drogenhandel zu tun habe. Das rege Treiben, das sich auch keineswegs auf die Abend- und Nachtstunden beschränkt, zeigt bereits Folgen für das integrative Restaurant Mattea, wie Ingrid Hammen-Reinhardt und Yassine Boughlid dem „Leverkusener Anzeiger“ gestern berichteten.

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So gebe es im Internet inzwischen Bewertungen, in denen Gäste zwar das gute Essen und das freundliche Personal loben, gleichzeitig aber ankündigen, wegen des Umfelds nicht mehr wiederkehren zu wollen.

Die Forum-Verwaltung, hieß es außerdem, beseitige jeden Morgen die Hinterlassenschaften der jungen Leute, gegen das Problem an sich werde aber nichts unternommen. Jugendliche hätten sich auch schon früher auf dem Forum-Vorplatz aufgehalten, erinnern sich die beiden Mitarbeiter der Restaurants, das seien aber nie mehr als vier oder fünf auf einmal gewesen.

Seit der Busbahnhof umgebaut werde, seien ab dem frühen Nachmittag bis in die Nacht hinein jedoch meist 20 bis 30 etwa 15- bis Anfang 20-Jährige dort anzutreffen. Nur sehr gelegentlich komme die Polizei vorbei und erteile Platzverweise. Wenn der Streifenwagen das Feld geräumt habe, vergingen aber kaum 20 Minuten, bis die Jugendlichen wieder da seien.

Flächendeckene Ausleuchtung vorgeschlagen

Bernhard Marewski will jetzt vom Oberbürgermeister wissen, ob der Stadtverwaltung diese Zustände bekannt sind und was sie zusammen mit Polizei und Ordnungsdiensten bisher dagegen unternommen hat. Als Sofortmaßnahmen schlägt er vor, den Forum-Vorplatz und die Terrassen nachts flächendeckend auszuleuchten und umgehend eine Task Force einzurichten, der neben dem OB auch Vertreter der Politik, der Verwaltung und der Polizei angehören.

Mittel- und langfristig müssten außerdem gezielte Präventivmaßnahmen durch Streetworker und polizeiliche Begleitung ergriffen werden. Die Stadt, so Marewski, könne es auf keinen Fall zulassen, dass Besucher der Veranstaltungen und des Restaurants im Forum Ängste haben, die Einrichtungen zu nutzen.

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