Bayer Business Services werden zerschlagenDer Chef geht mit 61 Jahren

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Daniel Hartert geht.

Daniel Hartert geht.

Leverkusen – Bayers IT-Tochter Business Services wird zerschlagen und zum größten Teil an externe, billigere Dienstleister verkauft. Jetzt verlässt auch der Chef der Firma den Konzern. Daniel Hartert beende mit 61 Jahren seine „aktive Konzernkarriere“, teilte Bayer am Donnerstag mit. Er war zwölf Jahre im Unternehmen. Hartert sieht „die grundsätzlichen Weichen für die IT bei Bayer gestellt. Für mich ist jetzt ein guter Zeitpunkt, meine Aufgaben zu übergeben und mich nach mehr als 30 Jahren Tätigkeit in verschiedenen großen Unternehmen auf andere Lebensinhalte zu fokussieren.“

Vor sieben Wochen hatten die Leverkusener Beschäftigten von BBS erfahren, wie ihre Zukunft aussieht. Sie werden zu fremden Unternehmen wechseln, von denen einige erst noch Filialen in der Region gründen müssen. Man habe aber Partner ausgewählt, „die in ihren Bereichen führend sind und mit denen wir bereits zusammenarbeiten“, so Hartert Anfang Dezember. Weiter als 50 Kilometer soll keiner der 950 Betroffenen fahren müssen. Auch die Bedingungen, unter denen sie arbeiten, sollen sich nicht verschlechtern. Dafür hat der Betriebsrat gekämpft.

Die Kosten müssen runter

Trotzdem sollen in dem Bereich die Kosten spürbar gesenkt werden. Sie seien „in den vergangenen Jahren schneller gestiegen als der Umsatz des Unternehmens“, steht in der „Gemeinsamen Erklärung“ von Vorstand und Betriebsrat vom November 2018, aufgesetzt kurz nach der Verkündung des konzernweiten Sparprogramms.

Obwohl das Unternehmen, dem Hartert vorstand, aus Kostengründen aufgelöst wird, hat Bayer einen Nachfolger berufen. Bijoy Sagar wird als Leiter für IT und Digitale Transformation im Konzern fungieren. Der 50-Jährige hat indische Wurzeln, einen amerikanischen Pass und in Mumbai und Boston Wissenschaftsforschung studiert. Er kommt vom US-Medizintechnikunternehmen Stryker, wo er als Chief Digital Technology Officer auch Mitglied des Vorstands war. Bei Stryker habe er in den vergangenen fünf Jahren die Digital-Strategie entwickelt und umgesetzt sowie die globale IT verantwortet, teilte Bayer mit. Zuvor arbeitete Sagar für die Pharma- und Biotechunternehmen Millennium, Amgen und Eli Lilly sowie für Merck in der Schweiz und Deutschland.

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Bayers Finanzvorstand Wolfgang Nickl erklärte: „Mit Bijoy Sagar haben wir einen Nachfolger gefunden, der die digitale Transformation weiter vorantreiben und die begonnene Neuaufstellung unserer IT vollenden wird.“ Sagar soll am 1. April zu Bayer kommen und sich einarbeiten. Ab 1. Juni übernimmt er von Daniel Hartert.

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