Bayer-KunstauktionIn Leverkusen werden bald Werke von Picasso und Dalí versteigert

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Kuratorin Andrea Peters, hier vor Kurt Lorenz’ „Dorfstraße in der Eifel“, suchte die Arbeiten für die Auktion aus.

Kuratorin Andrea Peters, hier vor Kurt Lorenz’ „Dorfstraße in der Eifel“, suchte die Arbeiten für die Auktion aus.

Leverkusen  – Die Bayer-Kulturabteilung kann auf eine lange Zeit der Auseinandersetzung mit Kunst zurückblicken: Gegründet 1907 sind es mittlerweile 114 Jahre. Über diese Zeit wuchs die hauseigene Sammlung, genannt Artothek, von Werken der bildenden Kunst durch Ankäufe und Schenkungen stetig.

Und da eine solche Sammlung im besten Fall regelmäßig gepflegt und an der Aktualität des Kunstmarktes orientiert werden muss, organisieren die Verantwortlichen um Kuratorin Andrea Peters seit 2019 jährlich öffentliche Auktionen von Arbeiten aus der Sammlung. So auch am Mittwoch, 24. November. Begutachten können interessierte Käuferinnen und Käufern die zur Versteigerung stehenden Werke jedoch schon in der kommenden Woche im Erholungshaus.

Ausgesucht aus der Artothek

Um möglicher Kritik gleich zuvorzukommen und entsprechende auf der Zunge liegende Fragen abzubügeln, sagt Andrea Peters bei einem Rundgang durch die derzeit im Erdgeschoss des Hauses gehängte Schau: „Wir versteigern ausschließlich Doubletten und ausgesuchte Arbeiten aus unserer Artothek – einem künstlerischen Fundus, aus dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns Kunst für ihre Büros leihen können.“

Das soll heißen: Hier findet kein Ausverkauf der Sammlung statt, die über die Jahrzehnte gleichsam einen riesigen finanziellen wie unschätzbaren ideellen Wert erlangt hat. Das zu betonen, ist wichtig. Hinzu kommt zudem die Tatsache, dass die Verantwortlichen der Bayer-Kultur den Ansatz verfolgen, die Sammlung fortlaufend vor allem um die Kunst zeitgenössischer junger Künstlerinnen und Künstler zu erweitern – und den Mitarbeitenden des Konzerns somit neuere Kunst für deren Büros anbieten zu können.

Spannende Ideen

Oder wie Andrea Peters es formuliert: „Wollen wir die Räumlichkeiten tatsächlich mit Bildern eines Gory von Stryk ausstatten?“ Das sei ausdrücklich nicht despektierlich gegenüber dem entsprechenden Künstler gemeint. Von Stryks sehr naturalistische Bilder von Dorfszenerien sind auch Bestandteil der Auktion, haben ihren geschätzten Wert von mehreren hundert Euro und sind für den privaten Kontext jederzeit eine Bereicherung. „Aber wir können sicherlich auch spannendere Ideen für die Platzierung von Kunst in den Büros entwickeln.“

Das sei ja auch ein wichtiger Aspekt bei der Klärung des Problems: „Wie gehen wir mit dem Raum, in dem wir arbeiten, um?“ Man könnte letztlich also auch sagen: Die Versteigerung ist eine Win-Win-Situation für alle: Für diejenigen, die am Ende die Bilder bekommen und bei sich daheim aufhängen – und für die Bayer-Kultur, die von dem eingenommenen Geld Werke eben von jüngeren Kreativen ankaufen wird.

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Renommierter Auktionator

Wie auch immer: Bei der Versteigerung, die einmal mehr von Markus Eisenbeis als Experte des renommierten Kölner Auktionshauses Van Ham geleitet wird, kommen (nicht signierte) Lithografien Pablo Picassos aus dessen Mappe „10 papiers collés“ und Radierungen Salvador Dalís aus dem Konvolut „Surrealistische Blumen“ ebenso unter den Hammer wie Arbeiten regionaler Künstler (Peter Lorenz, Kurt Lorenz) respektive mit regionalem Bezug. Zu nennen sind in diesem Falle gleich mehrere Bilder oder Bildpaare mit Köln-Ansichten oder Motiven aus der Domstadt. Kurzum: Es sollte für jeden kunstinteressierten Menschen etwas dabei sein – und das sicherlich, ohne in absurde Preise abzudriften.

Die Auktion im Erholungshaus wird am Mittwoch, 24. November, um 18 Uhr im Erholungshaus stattfinden. Informationen dazu gibt es im Internet auf der Homepage der Bayer-Kultur sowie unter ☎ 0214/4 12 83. Die Aufrufpreise für die Gemälde, Bilder und Grafiken bewegen sich zwischen 100 und 1000 Euro. Die Bilder können von Dienstag bis Donnerstag, 26. bis 28. Oktober, jeweils von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Im Erholungshaus gilt die 2-G-Regelung.

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