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Betrüger nutzen Krise dennoch ausWeniger Straftaten in Leverkusen dank Corona

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Polizeistreife auf Kontrollfahrt (Archivbild)

Polizeistreife auf Kontrollfahrt (Archivbild)

Leverkusen – Die aktuelle Corona-Krise führt zu gesunkenen Kriminalitätsraten. Wohnungseinbrüche und Straßenkriminalität wie Taschendiebstahl treten aktuell seltener auf, sagt Polizeisprecher Christoph Schulte. Die Polizei zieht die Daten aus den Monaten des vergangenen Jahres als Vergleichswerte heran. „Die Zahlen vom März 2019 zu März 2020 sind deutlich reduziert“, so Schulte.

Der Rückgang gilt auch für Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Betrugsmaschen an der Haustür sind hierfür ein Beispiel. Wegen der aktuellen Epidemie können Betrüger diese schwerer durchführen. „Das ist leicht damit zu erklären, dass wenn sie z.B. in einem Mehrfamilienhaus leben, die Nachbarn aktuell häufiger zu Hause sind“, so Schulte.

Betrüger nutzen Krise aus

Kriminelle versuchen aber auch die Corona-Krise für sich zu nutzen und geben sich beispielsweise am Telefon als erkrankte Verwandte aus. Eine 75-jährige Hitdorferin wurde jüngst Opfer eines solchen Betrugs, ein Betrüger hatte sich als kranker Sohn ausgegeben (wir berichteten).

Im Bereich der häuslichen Kriminalität zeigt der Vergleich mit dem März 2019 ebenfalls rückläufige Zahlen. Schulte verweist aber auf die Dunkelziffer und Straftaten, die nicht zur Anzeige gebracht werden. „Menschen wenden sich auch an Kontaktstellen, statt nur an die Polizei. Sie erstatten dann keine Anzeige, um zum Beispiel den Mann nicht weiter zu reizen“, so der Sprecher der Polizei. Eine solche Situation habe es „noch nie gegeben“. Entsprechend sei es schwierig Vergleiche zu ziehen und auch die Polizei könne nur vermuten, welche Gründe für die sinkende Zahl an Kriminalitätsfällen gibt.

Das Landeskriminalamt NRW warnt derweil, dass sich Straftäter aktuell auch als Ärzte oder medizinisches Fachpersonal ausgeben, aber auch als angebliche Mitarbeiter vom Gesundheitsamt, die unter anderem angeblich Geldscheine desinfizieren wollen.

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