Abo

CDU-DiskussionBei der Debatte zur Digitalisierung geht es analog zu

Lesezeit 2 Minuten
Experten aus dem Bereich der Digitalisierung teilen ihr Wissen im Probierwerk.

Experten aus dem Bereich der Digitalisierung teilen ihr Wissen im Probierwerk.

Leverkusen – Digitalisierung ist ein Schlagwort, das in den letzten Jahren in aller Munde ist – doch was steckt eigentlich dahinter? Was bedeutet es konkret, Abläufe in Verwaltungen digitalisieren zu wollen, und was ist überhaupt im Rahmen des Machbaren? Um das für sich zu klären, traf sich die CDU am Dienstagabend im Opladener Probierwerk zu Feierabendhäppchen und Podiumsdiskussionen. Zur Veranstaltung der Reihe „Offensive 2030“ kamen neben dem Fraktionsvorsitzenden Stefan Hebbel auch thematisch spezialisierte Gäste.

Infrastruktur ausbauen

Florian Braun, Digitalbeauftragter der CDU im Landtag, gibt einen Überblick: Die digitale Infrastruktur muss ausgebaut werden, Verwaltung und Bildung sollen digitalisiert werden. Dabei gelte: Alles was gemacht werden kann, wird auch gemacht. Bis 2025 solle dafür eine Milliarde Euro investiert werden. Wichtig sei es dabei, Synergien zu nutzen und mit anderen Kommunen zusammen zu arbeiten. Erprobte Systeme können übernommen, aus Fehlern anderer auch gelernt werden.

Nicht alles selbst erfinden

Nicht jede Kommune, jede Stadt müsse alles selbst erfinden und eigene Strategien entwickeln – eine Zeit- und Energieverschwendung. So wird zur Diskussion neben der Informationsverarbeitung Leverkusen (IVL) und Markus Märtens, dem städtischen Beauftragten für Digitalisierung, auch die Informationstechnik der Stadt Wuppertal nach vorne gebeten. Daniel Heymann betreut circa 260 digitale Projekte in Wuppertal und weiß von zu berichten: „Parallel dazu schauen wir, wo überhaupt Digitalisierungspotenzial besteht. Prozesse, die auch analog nicht optimal laufen, braucht man gar nicht erst zu digitalisieren.“

Analog ist manchmal besser

Im Serviceportal und im Gewerbeportal werden die gesammelten Informationen für NRW zusammengetragen. Einig ist man sich auch darüber, dass die Mitarbeiter in allen Unternehmen, die der Digitalisierung anheimfallen, umfassend über das „Wie“ und vor allem das „Warum“ aufgeklärt werden müssen. „Die Digitalisierung ist kein reines Technikthema“, sagt Märtens, „es ist ein Zusammenspiel aus Technik, Organisation und Personalentwicklung.“ Dazu gebe es für Unternehmen in der Wirtschaft „Digitallotsen“ und für kleinere Unternehmen wie Handwerker ebenfalls Digitalassistenten. Außerdem dürfe man laut Heymann „nicht darauf zu warten, dass für die Umstellungen Geld vom Land kommt“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zur Gesprächsbeteiligung des Publikums haben die Organisatoren des Abends eine Website geöffnet, mit der Fragen per Handy an den Moderator der Gesprächsrunde gesendet werden können. In den ersten zwei Stunden wird die Funktion jedoch nicht genutzt. Außerdem machen die Redner nach ein paar Sekunden des Mikrofon-Herumreichens ohne akustische Verstärkung weiter. An manchen Stellen ist es offensichtlich besser, auf Digitales zu verzichten.

KStA abonnieren