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Chempark LeverkusenCurrenta ändert die Hochwasserwand

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Ralf Nötzke an der Spundwand. Sie schützt den Chempark gegen ein Hochwasser, wie es statistisch nur alle 2000 Jahre vorkommt.

Leverkusen – Der Rhein ist in der Katastrophe harmlos geblieben. Zwar hat die Stadtverwaltung auf den steigenden Pegel des Stroms nach der Überflutung durch Dhünn und Wupper vorige Woche die Hochwasserwand in Hitdorf aufbauen lassen. Aber von dort ging diesmal keine Gefahr aus.

Noch weiter weg von einem Flut-Alarm war wiederum der Chempark. Die mobile Hochwasserwand für den Rhein-Kai wird erst gebraucht, wenn der Fluss einen Pegel von gut 13,50 Meter erreicht. Das ist ein Hochwasser, wie es statistisch nur alle 200 Jahre vorkommt. Allerdings haben sich solche Werte in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli relativiert: Die Dhünn stieg am Klinikum einen halben Meter über den Pegel des 100-jährigen Hochwassers und damit auf ein Niveau, das noch niemand erlebt hat. Bei der Wupper versagte ebenfalls jede statistische Betrachtung.

Im Chempark rechnet man trotzdem weiter mit diesen Werten; deshalb gibt es zur festen eine transportable Wand, die nochmals eineinhalb Meter bringt und damit auch das bisher höchste Rhein-Hochwasser der vergangenen Jahrzehnte abfangen würde. Das ist das von 1995.

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Die längste Konstruktion in Europa

An dieser Wand muss der Chempark-Betreiber Currenta nun ein bisschen was ändern. Dafür braucht er die Genehmigung der Bezirksregierung in Köln, und auch die Stadtverwaltung muss Stellung beziehen. Es geht darum, den mobilen Teil an zwei Stellen zu von neun und zwölf Metern Länge umzugestalten. Keine große Sache, sagt Timo Krupp auf Anfrage. Das hänge mit Neubauten auf dem Chempark-Gelände zusammen, so der Sprecher bei Currenta.

Die Wand ist 1100 Meter lang und war bei ihrer Inbetriebnahme Anfang 2001 die längste derartige Konstruktion in Europa. Sie ist in 24 Container verpackt, jedes Jahr wird sie ein Mal aufgebaut, damit im Ernstfall wirklich alles reibungslos funktioniert.

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Reibungslos dürfte auch das Genehmigungsverfahren für Currenta ablaufen. Die Änderungen im Detail betreffen letztlich nur den Chempark-Betreiber selbst und die Unternehmen, die es vor einem extremen Hochwasser zu schützen gilt.

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