City C in WiesdorfMan weiß jetzt, was man nicht weiß

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Der Häusler-Geiger-Plan von 2016 ist das einzige greifbare Konzept für die Rettung der City C.

Der Häusler-Geiger-Plan von 2016 ist das einzige greifbare Konzept für die Rettung der City C.

Leverkusen – Seit vier Jahren herrscht Stillstand. Das ist das Ergebnis einer Studie zur City C in Wiesdorf. Der Stadtplaner Ulrich Hartung hat eine Bestandsaufnahme gemacht – mehr erst einmal nicht. Sie zeigt, dass seit dem Konzept, das der frühere Stadtkämmerer Rainer Häusler und der Ex-Chef der Gebäudewirtschaft im Rathaus, Gert Geiger, ausgearbeitet hatten, gar nichts geschehen ist. Jedenfalls gibt es keine neuen Erkenntnisse, auf denen man aufbauen könnte, um das fast leere Einkaufszentrum zu beatmen. Daran ändert auch die Untersuchung von Junker und Kruse aus dem Jahr 2014 nichts: Die City habe sich seitdem so stark verändert, dass die Aussagen keinen Wert mehr haben. Das gelte auch für die Nachfrage.

Damit bestätigt Hartung die Erfahrungen des Oberbürgermeisters: „Nicht vermarktbar“, bilanzierte Uwe Richrath, nachdem er etwa auf der Immobilienmesse Expo Real für den Häusler-Geiger-Plan geworben hatte. Das Konzept, entwickelt mit den Planern des Büros HPP (Hentrich, Petschnigg und Partner), das auch die Rathaus-Galerie gebaut hat, sah ein Hotel, Büros, Wohnungen und nur noch wenig Handel in diversen Neubauten vor.

Noch immer fehlen acht Unterschriften

Die Voraussetzung für die Umsetzung des Häusler-Geiger-Plans ist allerdings noch immer nicht geschaffen. Die veränderte Teilungserklärung ist „nicht rechtskräftig, da acht von 83 Eigentümern bisher nicht zugestimmt haben“, bilanziert Gutachter Hartung. Wie es damit überhaupt aussieht, sei unklar: Inzwischen wurden elf Einheiten weiterverkauft. Niemand weiß aber, ob damit auch die Zustimmung zur neuen Teilungserklärung veräußert wurde. Diese aber galt in der Hoch-Zeit der Bemühungen um das City Center als Schlüssel dafür, dort überhaupt etwas zu bewegen.

Alles zum Thema Uwe Richrath

Allerdings gibt es für den Häusler-Geiger-Plan keine Wirtschaftlichkeitsrechnung, auf der man aufbauen könnte. Dagegen hat sich der Rahmen geändert: Das Post-Gelände soll bebaut werden, was eine weitere Straße auf den Europaring bedingt. Und auf der anderen Seite überplant Gernot Paeschke das Gelände der früheren Bullenklöster und der Ganser-Brauerei.

Über den alten Stand hinaus geht Gutachter Hartung nur beim Thema Lebensmittel: Eine Anfrage bei Edeka habe ergeben, dass der Standort grundsätzlich als attraktiv gilt, schreibt er.

Viele Informationen sind nicht da

Dafür ist die Liste fehlender Untersuchungen lang. So gibt es keine Erkenntnisse über den Bauzustand des 1966 eingeweihten Komplexes; auch über Brandschutz, Haustechnik und Schadstoffe weiß man nichts.

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Das alles sorgt für Enttäuschung bei der Bürgerliste, für die das Thema City C seit Jahren ganz oben steht. Weiter komme man nur, wenn Stadt und WGL eine Projektgesellschaft gründen, die wieder Schwung in die Sache bringt. Derzeit ist die Leverkusener Parkhausgesellschaft (LPG) engagiert, die im großen Maßstab Flächen aufgekauft hat. Die Wohnungsgesellschaft verwaltet die Immobilie. Uwe Richrath will auch da keine Veränderung.

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