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Corona-Impfstrategie5000 Leverkusener sollen ab Mitte Dezember geimpft werden

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Die Zufahrt zum Testzentrum an der Auermühle. Bald soll Leverkusen auch ein Impfzentrum haben.

Leverkusen – Die gute Nachricht war am Freitag die Aussage von Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach, dass man sich diese Woche für einen Standort des neuen Impfzentrums entscheiden möchte, am Montag will ihn die Verwaltung veröffentlichen.

Doch das Impfzentrum steht anfangs gar nicht im Fokus. Wenn der neue Impfstoff Mitte Dezember vorliegt – davon geht die Verwaltung aus – sollen in einem ersten Schritt die gefährdeten Personengruppen geimpft werden. Das sind Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen, das dort arbeitende Personal und ebenfalls das Personal in den Krankenhäusern - insgesamt 5000 Menschen. Geimpft werden soll zunächst ambulant: Ob es genauso aussieht wie bei dem mobilen Testdienst der Malteser, arbeitet die Verwaltung noch gemeinsam mit dem Hilfsdienst, der Feuerwehr und den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten aus. Auf den Schultern der Letzteren ruht auch die Durchführung der Impfungen, wenn das Impfzentrum in Betrieb geht.

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Kontaktnachverfolgung

Die Stadtverwaltung hat beantragt und rechnet damit, dass die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr auch bis zum 8. Januar noch in Leverkusen bei der Kontaktverfolgung helfen können. Damit diese Aufgabe auch nach Abzug des Militärs von der Stadt selber komplett durchgeführt werden kann, will das Gesundheitsamt zum 1. Januar neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen. Aktuell kümmern sich 89 Personen darum, die Kontakte der Bevölkerung nachzuhalten. Auch zwei neue Stellen für Ärzte sind vorgesehen: Bereits zum 1. Dezember fängt eine neue Ärztin im Gesundheitsamt an.

Ab nächster Woche soll auch eine neue Software helfen, die Arbeitsabläufe bei der Kontaktnachverfolgung besser zu strukturieren. Mit dem Datenbankprogramm sollten Ärzte von administrativen Aufgaben befreit werden, die Reaktionszeit verkürzt und Informationen schneller abgerufen werden können, erklärte Alexander Lünenbach.

Schulen und Quarantäne

Durch die neuen Vorgaben, die Bund und Länder in dieser Woche beschlossen haben, ändern sich auch die Quarantäneregeln (nicht nur) an Schulen. Wird ein Schüler oder eine Schülerin positiv auf das Coronavirus getestet, muss demnächst die ganze Klasse in Quarantäne. Wer nach fünf Tagen ein negatives Testergebnis vorweisen kann, darf die Quarantäne beenden. Einher geht damit auch, dass Angehörige dieser Schüler sich nicht mehr automatisch mit isolieren müssen.

Dr. Martin Oehler vom Gesundheitsamt machte am Freitag bei der Pressekonferenz deutlich, was er von dieser Regelung hält: Nichts. „Die Effektivität der Quarantäne nimmt ab“, beklagte er. Bisher habe man differenzierte geschaut, wer als Kontaktperson in Frage kommt. Jetzt würden „großflächig sehr viele Menschen in Quarantäne geschickt, das halte ich für nicht gut.“

Verstöße

Knapp 170 Kontrollen hat das Ordnungsamt in der vergangenen Woche durchgeführt. 150 Mal gab es eine mündliche Verwarnung, berichtet Krisenstabsleiterin Andrea Deppe, 20 Mal wurde ein Bußgeld verhängt.

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