Das Hitdorffest soll wieder ein Hit werden

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Tradition und Moderne: Trotz neuem Namen und neuem Konzept war und ist der Festumzug der Hitdorfer Vereine am Sonntag ein Höhepunkt des Hitdorffestes.

Tradition und Moderne: Trotz neuem Namen und neuem Konzept war und ist der Festumzug der Hitdorfer Vereine am Sonntag ein Höhepunkt des Hitdorffestes.

Als der Trubel endlich einmal abebbt, weil die Mitglieder der lokalen Vereine gerade zum großen Festumzug über die Hitdorfer Straße aufgebrochen sind, da hat Andrea Schein einen Moment zum Innehalten und erzählen. Also erzählt sie: Davon, wie sie und ihre elfköpfige Truppe des Hitdorfer Geselligkeitsvereins dieses altbekannte Fest neu gestaltet und ihm wieder Leben eingehaucht haben. Früher hieß es ja noch „Spätkirmes“ – und war mit 50 Veranstaltungsjahren auf dem Buckel vor allem eines: traditionell.

Allzu traditionell

Es ging in erster Linie um das Hahneköppen und die Ermittlung des neuen Hahnenkönigs. Das ganze Drumherum aber war irgendwann nicht mehr dazu angetan, viele Besucher – junge Besucher – anzulocken. Und dann noch der stete Termin am ersten Augustwochenende. „Das liegt immer in den Sommerferien“, sagt Schein. Sprich: Es kamen ohnehin schon weniger Leute als zu jedem anderen Termin außerhalb der Urlaubszeit. Die Folge: „Die Schausteller verloren das Interesse. Und der Ertrag lohnte den Aufwand der Organisation nicht mehr.“ Also erdachte Schein mit ihren Kollegen das, was heute ist: das Hitdorffest.

Auch der Trödelmarkt zog viele Besucher an, rund um das Zelt auf dem Festplatz war der Andrang groß.

Auch der Trödelmarkt zog viele Besucher an, rund um das Zelt auf dem Festplatz war der Andrang groß.

Das hat am Freitag als dem ersten von drei Festtagen zwar auch mit der Ermittlung des Hahnenkönigs begonnen. Das Motto: „Traditions- und Brauchtumstag“. Und dieses Mal ist das Jürgen Hasebrink vom Geselligkeitsverein geworden, der natürlich gefeiert wird, weil er mit dem 74. Schlag das künstliche Federvieh bezwingen konnte. Aber: Mit Us de Lameng (Freitag), Das Dynamische Duo, Triple Sec und Big Maggas (Samstag) sowie Saxosing zum sonntäglichen Festabschluss stehen da ein Wochenende lang eben auch Bands auf der Bühne, die unter dem Titel „Open-Air-Festival“ Musik für alle machen und die Menschen – Jung wie Alt – zum Tanzen bringen.

Dazu gibt es Hüpfburgen und Schminkstände für Kinder. Oder den großen Trödelmarkt. Eine Cocktailbar. Den Stand von Simone Witte und Rene Müller, die gewagt-originelle T-Shirts für Lokalpatrioten („New York, Rio, Tokio, Hitdorf“) verkaufen. Und alles zusammen führt zu dem, was Scheins Geselligkeitsvereinskollegin Angelika Hausdorf zusammenfasst als „Perfekte Verbindung von Traditionellem und Neuem.“ Und zu einem drei Tage lang eigentlich zu jeder Feierzeit sehr gut gefüllten Hitdorfer Festplatz.

In ihrer Rede zum abendlichen Begraben des Zachäus – eine Art Hitdorfer Nubbel, der wie sein kölsch-karnevalistischer Bruder im Geiste am Ende der Feier für die „Sünden“ der Feiernden abdanken muss – drückt es Hausdorf schön bildhaft so aus: „Das „Hit“ in „Hitdorf“ steht für „Harmonie“, „Internationalität“ und „Tradition“. Also für alles, was dieses Hitdorffest ausmacht.“ Das ist ein Lob, das sich gewaschen hat und an Schein und ihr Organisationsteam geht, dessen jüngstes Mitglied Virginia Böhler gerade einmal 18 ist und eine Hoffnung nährt: Die nämlich, dass sich den hiesigen Vereinen – nicht zuletzt auch aufgrund von solchen Tradition und Moderne verbindenden Feiern wie dem Hitdorffest – zukünftig wieder mehr Nachwuchskräfte anschließen werden.

Auch der Trödelmarkt zog viele Besucher an, rund um das Zelt auf dem Festplatz war der Andrang groß.

Auch der Trödelmarkt zog viele Besucher an, rund um das Zelt auf dem Festplatz war der Andrang groß.

Abgesehen mal vom Festtermin, für den die Veranstalter auch schon einen Plan haben: „Wir wollen aus den Ferien raus“, sagt Schein. Spätestens 2021 soll es so weit sein.

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